Hans-Dieter Pöppe sammelt seit mehr als vier Jahrzehnten Postkarten.

Hans-Dieter Pöppe sammelt seit mehr als vierzig Jahren Postkarten. Mittlerweile hat er gut 10 000 davon, hauptsächlich mit Motiven aus Sprockhövel und Hattingen.

Wie es begann mit seiner Sammelleidenschaft, daran erinnert sich Hans-Dieter Pöppe noch ganz genau: „An Weihnachten 1969 kam meine Schwester mit einem Packen Fünf-Mark-Stücke nach Hause und sagte: ,Die sammel ich jetzt.' Da habe ich auch Lust bekommen”, sagt der 64-Jährige. Mit der Schwester ging's auf Trödelmärkte, und da fand Pöppe auch etwas, was ihn faszinierte und das er sammeln konnte: Postkarten. „Die erste war eine von der Villa Bella Riva in Hattingen. Seitdem sammele ich”, sagt der gebürtige Hattinger, der 1965 nach Sprockhövel zog.

Zu Beginn waren es Postkarten mit Motiven aus Hattingen und Sprockhövel, aber schnell weitete sich das Gebiet aus. Gevelsberg kam hinzu, kurz darauf der ganze Ennepe-Ruhr-Kreis. Obwohl Pöppe zu Städten wie Breckerfeld oder Witten kaum eine Verbindung hatte, wie er sagt. Deswegen hat er vor ungefähr zehn Jahren auch beschlossen, sich wieder auf das Gebiet Sprockhövel und Hattingen zu beschränken. „Es wurde einfach zu viel”, sagt er.

Trotzdem hat Pöppe in seinem Arbeitszimmer einen ganzen Schrank gefüllt mit Postkarten aus allen Himmelsrichtungen. Er kann es nicht ganz lassen: „Wenn mir jemand eine Karte irgendwo her anbietet, nehme ich die auch”, sagt er. Weitere vier Schubladen füllen die Karten und Fotos aus Sprockhövel und Hattingen, die meisten davon von einer Plastik-Hülle geschützt.

Am häufigsten sind im Herzstück von Pöppes Sammlung Bilder von Gebäuden. Ihm sind welche von Straßenzügen oder mit Personen darauf am liebsten. Er mag es, wenn man die Veränderung über die Postkarten mit verfolgen kann. Oder aber, wenn er recherchieren kann, wer auf einer Karte zu sehen ist. „Meistens frage ich dann alte Menschen”, sagt Pöppe.

Manchmal muss er Umwege gehen, um Informationen über eine Karte und das Motiv zu bekommen: „Ich bekam mal eine Aufnahme eines Umzugs in Sprockhövel aus den 20er Jahren und konnte nicht herausfinden, aus welchem Anlass der stattfand.” 20 Jahre später fiel Hans-Dieter Pöppe eine Postkarte in die Hand, auf der ein Wagen von der Henrichshütte abgebildet war, der auch auf der Karte aus Sprockhövel zu sehen gewesen ist. Auf der Hattinger Karte stand, dass der Wagen anlässlich des 700-jährigen Bestehens der Burg Blankenstein 1927 gebaut worden war.

Bisher reproduzierte Hans-Dieter Pöppe seine Postkarten mühsam selbst mit einer Kamera. Bald jedoch möchte er auf die digitale Methode umsteigen: „In sieben Wochen werde ich pensioniert”, sagt er und hofft, dann die Zeit dafür zu finden.