Sprockhövel. Die Interessen für eine veränderte Mittelstraße in Sprockhövel gehen weit auseinander. Nur Tempo 30 wollen alle. Geht das überhaupt?

Die Überlegungen und Planungen für die Mittelstraße in Sprockhövel gehen ins sechste Jahr. Doch mittlerweile ist jedem Beobachter und jeder Beobachterin klar geworden, dass da sehr unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bringen sind. Ob das funktioniert?

Meinungskrieg in so genannten sozialen Medien

In den so genannten sozialen Medien schwadronieren die verschiedenen „Meinungsführer“ darüber, was mit der stark befahrenen Mittelstraße in Haßlinghausen zu passieren hat. Und immer wieder werden Verschwörungen gedrechselt, das Rathaus habe doch schon längst alle Entscheidungen getroffen, egal, ob‘s gefällt oder nicht.

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„Das stimmt nicht, der Prozess ist noch völlig offen“, wandte Bürgermeisterin Sabine Noll jetzt im gut besuchten Fachausschuss ein. Sie beruft sich auf den Ratsbeschluss von 2018, wo das „Integrierte Handlungskonzept“ für Haßlinghausen beschlossen wurde. Es wurde in der Diskussion deutlich, dass alle Wünsche der jeweiligen Interessenvertreter nicht zusammen erfüllt werden können: Da sind die Gewerbetreibenden mit ihren Kundenparkplätzen; die Vorgabe, Lärm zu reduzieren; die Naturfreunde, die möglichst viel Grün haben möchten und gleichberechtigten Raum für Radfahrer und Fußgänger. Und wenn gar nichts verbessert würde, ginge eine Menge Fördergeld verloren, so die Verwaltung.

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Die Unverträglichkeit von Fußgängern, Radfahrern und Ladenbesitzern, die vor der Tür gern Platz hätten für Kunden, wiegt derzeit in der Debatte besonders schwer. Um die Radfahrer wieder gefahrlos auf die Straße schicken zu können, sind nun die Parteien überein gekommen, Tempo 30 für die Mittelstraße einführen zu wollen. Da würden Gespräche mit Straßen NRW nötig.

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Was sagt nun Straßen NRW dazu? „Wir sind nur der Straßenbaulastträger für die klassifizierten Straßen und nicht die Anordnungsbehörde für verkehrsrechtlichen Maßnahmen nach der Straßenverkehrsordnung“, wendet Sprecherin Julia Pant ein. „Wir werden lediglich im Rahmen einer möglichen Anhörung von Seiten der zuständigen Anordnungsbehörde beteiligt und müssten dann gegebenenfalls die von der Verkehrskommission gemeinsam beschlossenen und angeordneten Maßnahmen vor Ort umsetzen.“ Tempo 30 auf der Mittelstraße bleibt also ein spannendes Thema.