Sprockhövel. CDU, SPD, Grüne und FDP werben für ihre Europa-Kandidaten. Doch gegen Rechtsextremismus treten sie gemeinsam auf. Und das ist ihre Aktion.

Am 9. Juni wird das Europaparlament gewählt. Wie gewohnt, werben auch in Sprockhövel CDU, SPD, Grüne und FDP jeweils für ihre Europa-Kandidaten. Doch angesichts eines erstarkten Rechtsextremismus haben sich die vier demokratischen Parteien Sprockhövels auf eine gemeinsame Aktion verständigt.

Initiative geht auf die Grünen zurück

Die Initiative geht auf Bündnis 90/Die Grünen in Sprockhövel zurück. Seit dem vergangenen Wochenende werden etwa 50 Plakate im Sprockhöveler Stadtgebiet aufgehängt, auf denen der überparteiliche Aufruf zu lesen ist, für Europa und dessen Zukunft wählen zu gehen. Im Gegenzug verzichten besagte Parteien auf einige eigene Plakate.

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„Für diese Aktion musste ich in meinem Stadtverband nicht lange werben“, sagt Marion Prinz, die Stadtverbandsvorsitzende der SPD. „Ziel ist es, die Wahlbeteiligung zu stärken, denn leider denken immer noch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger, diese Wahl sei für sie nicht so wichtig“, sagt die SPD-Chefin. Das gelte auch für die jungen Wählerinnen und Wähler: „Auch die 16-Jährigen müssen da aufgeklärt werden, wie nah an ihrem Leben Entscheidungen aus Brüssel sind.“

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Vordringlich sei jedoch die Erkenntnis, dass die AfD als überzeugte Anti-EU-Partei mit hohen Stimmgewinnen aus der Europawahl hervorgehen könnte. „Dagegen müssen wir als Demokraten mobilisieren, um die Demokratie zu stärken“, ist die Sozialdemokratin überzeugt, daher die gemeinsame Plakataktion. Was aber nicht bedeuten soll, dass CDU, SPD, Grüne und FDP auf den eigenen Wahlkampf verzichten würden. Prinz: „Wir haben jeweils unsere eigenen Überzeugungen und unsere eigenen Kandidatinnen und Kandidaten. Und für die werben wir an unseren Info-Ständen.“