Sprockhövel. Sie soll ein Schmuckstück werden, die Förderschule in Sprockhövel. Was alles erneuert wird, was es kostet – und wie es die Kinder dort erleben.
Stark steigende Schülerzahlen führen an der Schule Hiddinghausen – die Förderschule für geistige Entwicklung des Ennepe-Ruhr-Kreises in Sprockhövel – zu einem wachsenden Raumbedarf.
Dies lässt die Kreisverwaltung aktiv werden, im neuen Schuljahr 2024/25 können drei Schulklassen in eine Modulbauanlage einziehen. Für Kauf und Ausstattung hatte der Kreistag knapp 3,7 Millionen Euro bereitgestellt. Wie die Kinder mit dem Trubel umgehen.
Ansprechende Optik ist wichtig
Um der Skepsis gegenüber einer Containerbauweise gleich zu begegnen: „Die Anlage wird von innen und außen nicht nach Baucontainern aussehen. Da sie einen längeren Zeitraum stehen bleiben soll, war uns eine zum Bestand passende, ansprechende Optik wichtig“, betont Armin Habiger, zuständiger Projektleiter beim Ennepe-Ruhr-Kreis.
Die Tiefbauarbeiten starten in Kürze, im Sommer wird der Modulbau auf dem Gelände des ehemaligen Hausmeisterhauses aufgestellt. Er hat drei Geschosse und eine Holzfassade, das Dach ist begrünt. Weitere Ausstattungsmerkmale: Luftwärmepumpe und Sanitäranlagen gibt es auf jeder Etage.
Als Grund für den Anstieg der Schülerzahlen nennt Emanuel Hartkopf aus der Abteilung Bildung und Integration in erster Linie die Wünsche der Eltern, die sich den besonderen Blick auf ihre Kinder an einer Förderschule wünschen.
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„In diesen Fällen wird mehr denn je die Förderschule für Geistige Entwicklung als bevorzugter Förderort gesehen. Die Eltern schätzen diese Form als kleines und spezialisiertes System, als Umgebung, in der ihr Kind sehr individuell unterstützt wird“, so Hartkopf. Für ein mehr an Schülerinnen und Schülern – teilweise im laufenden Schuljahr - sorgten dann regelmäßig auch noch diejenigen, die von der Regelschule an die Förderschule wechseln.
Klassenzimmer im Speisesaal
Aktuelle Folge in der Schule Hiddinghausen: Seit Schuljahresbeginn ist eine Klasse im Speisesaal und eine im Lehrerzimmer untergebracht, anders konnte dem Raumbedarf kurzfristig nicht begegnet werden. Der Modulbau verspricht absehbar Abhilfe. Wie nachhaltig sie sein wird, beobachten die Verantwortlichen der Kreisverwaltung sehr genau.
Parallel zum Errichten des Modulbaus setzt der Kreis im Frühjahr 2024 seine Investitionen am Förderschulstandort Hiddinghausen fort. Dass die Schwimmhalle abgerissen wird, ist für die Kinder übrigens kein Verlust: Schon seit einigen Jahren ist dort kein Wasser mehr, zum Schwimmunterricht pendeln die Förderschüler zu den Lehrschwimmbecken in Buchholz und Schwelm.
Verbesserte Fassade und Gründach
Für 1,85 Millionen Euro erhält das F-Gebäude eine energetisch verbessere Fassade und ein Gründach. Das alte Schwimmbad wird im Sommer abgerissen, danach entsteht dort für rund 4,5 Millionen Euro ein neues Gebäude. Es wird ab Ende 2025 Beratungs- und Lehrräume sowie Räume für gartenbautechnische und produktionstechnische Aktivitäten bieten. Für Nachhaltigkeit sorgen neben der Holzbauweise auch hier ein Gründach mit Photovoltaik-Anlage sowie eine Luft-Wärme-Pumpe.
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Das Außengelände der Schule wird ab Anfang 2025 erneuert. Auf dem Arbeitsplan stehen dann auch neue Spielgeräte sowie ein direkter Verbindungsweg vom Schulhof zur Turnhalle. Aber wie wirkt diese langwierige Baumaßnahme auf die Kinder, von denen viele aufgrund ihrer Behinderung Baulärm und Veränderung nicht gut verarbeiten können?
Kinder kommen mit Veränderungen gut klar
„Es ist ja ein langfristiger Prozess“, erklärt Verena Muhs, die Schulleiterin. Immer wieder hätten es die Kinder erlebt, dass aufgerund des notorischen Raummangels etwa das Lehrerzimmer oder die Mensa zugunsten weiterer Klassenzimmer verkleinert wurden. „Es ist also gelebter Alltag, mit Provisorien zurecht zu kommen“, sagt Muhs, die seit September 2022 die Schule in Hiddinghausen leitet. Aktuell wird es von den Schülerinnen und Schülern als spannend empfunden, dass überall Gerüste aufgebaut werden.
Knapp 180 Kinder werden in Hiddinghausen beschult, zum neuen Schuljahr werden es dann noch mehr sein. Sie kommen aus dem gesamten Kreisgebiet – außer aus Witten und Hattingen.