Sprockhövel. Fünf Jahre hat Sprockhövel auf die Umgehungsstraße gewartet. Montag sollten die Barrieren weg sein. Die Bevölkerung hat ihre eigene Party gefeiert.

Planmäßig sollten im Laufe des Montagnachmittag die Absperrungen und den beiden Einfahrten der Umgehungsstraße beiseitegeräumt werden. Doch es blieb erstmal dasselbe Biild wie die vielen Monate zuvor. Eine funkenagelneue Straße, Markierungen und Schilder, alles sauber eingefasst - nur eben noch nicht freigegeben. Die eigentliche Eröffnung war schon früher.

Völkerscharen am Sonntag

Frank Jacob geht an diesem trüben Montag mit seinem Hund spazieren, überquert den Parkplatz der Anneke-Schule und biegt in die Trasse ab. „Gestern hätten Sie hier sein müssen“, ruft er herüber. Da war zwar nicht der Tag, den Straßen NRW für die Öffnung der neuen Straße angekündigt hat, aber es war schönes Wetter.“ Und da, erzählt Frank Jacob, waren ganze Völkerscharen unterwegs auf ihrer Glückauf-Allee. Ist ja auch eine schöne Straße, so ohne motorisierten Verkehr. „Aber da sind sich Fußgänger und Radfahrer wieder mal ganz schön in die Quere gekommen, wie überall auf der Glückauf-Trasse, wenn die Sonne scheint.

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Schnell ein Anruf bei Straßen NRW. Wieso denn schon wieder keine Eröffnung, wenn die doch - mal wieder - angekündigt war? Doch, doch, versichert Andreas Berg, Sprecher des nicht vollen allen gemochten Straßenbaulastträgers. Irgendwo wird die Kolonne mit dem Auftrag der Wegräumung hänge geblieben sein, „aber sie wird heute noch kommen“, versichert Berg.

Immer Ärger mit Radfahrern

Eigentlich so gut wie nichts los am Montagnachmittag auf der L70n. Erlaubt ist es ja nicht, mit dem Auto über den runden Kilometer Asphalt zu rauschen, aber mit Presseschild sollte das funktionieren. Auf der Trasse neben der Straße gehen zwe Frauen mit drei Hunden spazieren. Ja, auch sie haben gestern die inoffizielle Eröffnung der Glückauf-Trasse erlebt „Das wird hier auf dem Streckenabschnitt genauso sein wir auf der gesamten Glückauf-Trasse“, sagt Astrid Egerland. „Die Radfahrer nehmen auf uns viel zu wenig Rücksicht.“

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Doch, die Straße sein schön geworden, „aber sie kommt viele Jahre zu spät“, meint auch Frank Jacob. Der Sprockhöveler erinnert daran, dass vor vielen Jahrzehnten die Idee für diese Umgehungsstraße geboren wurde, damit Großfirmen wie Hausherr und Turmag besser und schneller zu den Autobahnen kommen. „Aber Firmen dieser Größe gibt es doch gar nicht mehr“, sagt Jacob. „Bleibt der positive Aspekt, dass auch alle anderen Autofahrer, wenn sie von der Autobahn kommen und nach Hause oder zu Rewe oder Lidl wollen, schneller dort sind“, sagt Elisa Fröhling. Die junge Frau, Astrid Egerland, uns die drei Hunde Akony, Murphy und Peppino werden auch in Zukunft oft entlang der neuen Straße gehen, Teil einer größeren Runde vielleicht.

Neuer Weg für Schwerlastverkehr

Und doch gibt es bauliche Aktivität an diesem nicht so ganz geglückten Eröffnungstag: Am Kreisverkehr Haßlinghauser Straße ist ein städtischer Trupp von drei Männern damit beschäftigt, mitten durch das Rund einen gepflasterten Durchfahrtsweg zu baggern. „Es gilt zu berücksichtigen, dass auf der Haßlinghauser Straße auch Schwerlastverkehr fährt, der kriegt im Kreisverkehr Probleme“, berichtet einer der Arbeiter.

Bäume fehlen noch

Am späten Nachmittag, so die Ansage von Straßen NRW, sollte die Umgehungsstraße freigeräumt sein. Dann soll er fließen, der Verkehr. Und die Hauptstraße entlasten, beruhigen. Für mehr Lebensqualität in der Innenstadt von Niedersprockhövel. „Ich warte noch auf Bäume“, sagt Astrid Egerland. „Es heißt ja schließlich die Glückauf-Allee“.