Sprockhövel. Erhalten oder fällen? Die Baumruine an der Hauptstraße in Sprockhövel ärgert einige Passanten. Andere wollen sie als „Zeitzeugen“ erhalten.

Die Bäume entlang der Hauptstraße in Sprockhövel erfüllen eine wichtige Funktion, auch als Abstandhalter zwischen Autoverkehr und den Einzelhandelsgeschäften und den Wohnhäusern. Im Sommer bringen sie angenehmes Grün ins Straßenbild, im Winter fallen jedoch Baumruinen wie etwa der Kastanien-Stumpf auf Höhe der Rosen-Apotheke besonders nachteilig auf. Was sagen Passanten dazu?

Besser eine Neuanpflanzung

„Ehrlich gesagt fällt mir dieser kaputte Baum täglich auf, wenn ich hier vorbeikomme“, sagt Alexander Hornung. Er habe es kaum glauben können, mit wieviel Einsatz einige aus der Sprockhöveler Bürgerschaft immer wieder für den Erhalt der Kastanie gekämpft haben. Hornungs Tipp: Geld von den Anwohnern sammeln, den Stumpf beseitigen und eine Neuanpflanzung.

Viel Verständnis für den „Zeitzeugen“

Sonia Hellweg-Sandberg sieht das ganz anders. „Alles strebt immer nach Vollkommenheit, Senioren sind nun mal nicht vollkommen und haben Spuren der Zeit“, sagt sie. Für sie sei es ein Bekenntnis auch zur Sprockhöveler Geschichte, wenn dieser „Zeitzeuge“ einfach stehen gelassen werde, sozusagen als Erinnerungsstück.

Kastanie als Sicherheitsrisiko

Thorge Hammerstein ist gelernter Versicherungskaufmann und hat für „romantische Gefühle“ wie jene von Sonia Hellweg-Sandberg wenig Verständnis. „Ich sehe hier eine Straße, einen Bürgersteig, Autos und Fußgänger“, sagt er. Dieser Baum scheine doch überwiegend aus Totholz zu bestehen, „und das kann sich jederzeit durch stärkeren Wind lösen und Verletzungen und Schäden bewirken.“ Er senkt den Daumen, weg damit.

Stadt ist gefordert

„Im Vergleich zu diesem Stück Müll ist die alte Kastanie am Gedulderweg, um die ja auch viel Aufsehen gemacht wird, ja noch kräftig und im Saft“, meint Holger Ernst. Dass da die Stadt nicht mal durchgreife und „die Verschandelung der Innenstadt beendet, ist doch schade.“