Sprockhövel. Das Mehrgenerationenhaus in Sprockhövel wird eine Premiere im Ort. Viele würden sich gerne dem Projekt anschließen. Und so funktioniert es.

Bezahlbarer Wohnraum und dann noch barrierefrei? In Sprockhövel wie die Suche der Nadel im Heuhaufen. Gerade, wenn die Lage noch zentral sein soll – mit Einkaufsmöglichkeiten und Spielplätzen. Für umso mehr Interesse sorgte daher die Informationsveranstaltung des Mehrgenerationen-Wohnprojektes „Spro:Wo“. Genau einen Tag, bevor die Abrissarbeiten an der Baustelle der Alten Feuerwache beginnen sollten.

Baubeginn März/April 2024

„Aktuell gehen wir davon aus, dass der Baubeginn voraussichtlich im März/April ansteht“, berichtet Alfons Eilers, vom Projektverein „Spro:Wo“. Auf seine Initiative hin ist das Projekt des Mehrgenerationenhauses in Sprockhövel im Jahr 2020 ins Rollen gekommen. Ein langer Prozess der Vorbereitung, begleitet von der Grundstückssuche, politischen Stolpersteinen und der Rekrutierung erster potenzieller Mitbewohner liegen mittlerweile hinter ihnen. „Elf der 14 verfügbaren Wohnungen sind bereits vergeben“, berichtet Eilers weiter. Diese haben eine Größe von 47 bis 107 qm. Zusätzlich ist eine 15. Wohnung geplant, die von allen finanziert, für Gemeinschaftsaktivitäten genutzt werden soll.

Gute Kontakte zu den Nachbarn

Kontakt für Interessierte

Der Investor und Bauträger Fa. Gebr. Brun GbR hat für das Mehrgenerationenhaus eine Wohn- bzw. gemeinschaftliche Nutzungsfläche von 1130 qm geplant. In der angedachten Tiefgarage sind zehn PKW- und 20 Fahrrad-Stellplätze vorgesehen.

Wer sich für eine Wohnung im Sprockhöveler Wohnprojekt „Spro:Wo“ interessiert oder neugierig auf das Wohnprojekt geworden ist, kann sich gerne unter www.sprowo.de, telefonisch unter 0176 758 207 42 oder per E-Mail info@sprowo.de melden.

„Wir rechnen mit dem Bezug im Herbst 2025“, ergänzt Johannes Kock, vom Baurat des Vereins. Bereits jetzt wird die Gemeinschaft zwischen den zukünftigen Nachbarn durch regelmäßige Treffen und gemeinsamen Unternehmungen gepflegt. „Es existiert bereits eine Gartengruppe, eine für Werbung“, ergänzt Johannes Kock weiter. Das Interesse an der Art des Wohnens sei groß. „Mit den Anfragen für Single-Wohnungen könnten wir drei bis vier Häuser voll machen“, sagt Alfons Eilers. Die angestrebte Wohngemeinschaft soll eine bunte Vielfalt bieten. Aktuell ist der Altersdurchschnitt der Spro:Wo’s jedoch noch hoch. „Die jungen Familien kommen meistens zum Schluss“, erklärt Kerstin Lohmann vom Vorstand Verein des Wohnprojektes. „Bis zum Einzug sind es noch zwei Jahre. Junge Familien müssen meistens eher kurzfristig planen“, erklärt sie weiter.

Prinzip ist die Gemeinschaft

Die Mietkosten für die Wohnungen seien zudem noch nicht fest definiert. Investor und Bauträger des Mehrgenerationenhauses sind die Fa. Gebr. Brun GbR aus Heiden. „50 Prozent der Wohnungen werden mit einem Wohnberechtigungsschein gefördert sein“, ergänzt Johannes Kock weiter. Die noch freien Wohnungen würden sich insbesondere für Familien mit mehreren Kindern eignen. Hier zähle aber nicht, wer sich zuerst bewerben würde. „Es muss klar sein, dass wir hier nicht nur gemeinsam wohnen, sondern diese Gemeinschaft vor allem leben wollen“, erklärt Kerstin Lohmann. Es sei daher nicht nur eine Entscheidung für den Wohnraum, sondern auch für die Gemeinschaft.

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Barrierefreiheit ist ein wichtiges Plus

Interessierte gibt es einige, wie Ralf Stanislawski, der für sich und seine Frau dringend neuen und vor allem barrierefreien Wohnraum sucht. „Es ist wirklich schwierig, in Sprockhövel eine bezahlbare, ebenerdige Wohnung zu finden“, beschreibt der Feuerwehrmann, der an der Alten Feuerwache 15 Jahre lang seinen Dienst verrichtet hat. Seine Frau sei auf einen Rollstuhl angewiesen und könne die Stufen der aktuellen Wohnung alleine nicht mehr bewältigen.

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Bagger steht schon bereit

„Die Idee vom Mehrgenerationen-Wohnen an dieser Stelle ist gut“, sagt er. „Der Abriss tut dennoch weh“, beschreibt er weiter. Gerade da er hier so lange seinen Dienst verrichtet und auch sein Sohn hier die Ausbildung genossen habe. Noch steht der Bagger nur symbolhaft auf dem Gelände, aber schon bald wird die alte Wache gewichen sein und nach Jahren des Leerstands Familien einen neuen Ort für Erinnerungen bieten.

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