Sprockhövel. Mit erschreckender Brutalität wurden am Dienstag zwei Tankstellen in Sprockhövel überfallen, mehrere Personen verletzt. Das Ereignis, die Folgen.

Szenen wie bei einem Fernsehkrimi: Am Dienstagabend wurden in Sprockhövel zwei Tankstellen überfallen. Zunächst war es die Aral-Tankstelle an der Bochumer Straße, wo der männliche Täter jedoch nicht erfolgreich war und den Rückzug antreten musste. Dann, eine Dreiviertelstunde später, war die Oil-Tankstelle an der Schmiedestraße unmittelbar an der Stadtgrenze zu Wuppertal an der Reihe.

Erster Überfall verläuft ohne Erfolg

Bei Aral hatte der Täter unter Vorhalt einer Waffe den Verkaufsraum betreten und, nachdem der Kassierer die Tankstelle fluchtartig verlassen hatte, erfolglos versucht, die Kasse selbst zu öffnen. Ohne Beute lief er letztlich dann Richtung Fänkenstraße davon. Wie die Polizei berichtet, waren es in der Folge Zeugen, die in der Nähe der Aral-Tankstelle eine verdächtige Person mit Pistole in der Hand gesehen hatten. Sie verständigten die Polizei, so dass umgehend die Fahndung eingeleitet werden konnte.

Zweiter Überfall eine Dreiviertelstunde später

Doch dann ein weiterer Schlag am anderen Ende von Sprockhövel: Möglicherweise war es derselbe Täter, der gegen 21.45 Uhr den Raubüberfall auf die Oil-Tankstelle an der Schmiedestraße ausführte. Dort betrat nach Polizeibericht ebenfalls ein männlicher Täter den Verkaufsraum der Tankstelle und forderte unter Vorhalt einer Pistole die Herausgabe von Bargeld. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich zwei Mitarbeiter in der Tankstelle, die das Bargeld in derzeit unbekannter Höhe auch herausgaben.

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Ehemaligem Polizisten auf den Kopf geschlagen

Währenddessen betrat ein 55-jähriger Kunde den Verkaufsraum. Der Sprockhöveler ist selbst ehemaliger Polizeibeamter und Mitinhaber eines Sicherheitsdienstes, ein durchtrainierter Mann. Doch gegen die Brutalität des Täters hatte er keine Chance: Der Täter, maskiert mit Kapuze und großer Sonnenbrille, bedrohte ihn mit einer Pistole und verletzte ihn mit einem Schlag auf den Kopf.

Mitarbeiter schwer misshandelt

Wie die Polizei berichtet, waren zuvor auch die beiden Mitarbeiter der Tankstelle, eine Frau und ein Mann, durch den Kriminellen so brutal auf den Kopf geschlagen worden, dass die Mitarbeiterin ins Krankenhaus gebracht werden musste. Ihr männlicher Kollege war beim Einräumen des Kühlschranks von dem Täter geschlagen und verletzt worden.

Bei Flucht zwei Mittäter geschnappt

Der Täter verließ dann die Tankstelle und stieg eilig in einen geparkten Pkw ein. Im Rahmen von Fahndungsmaßnahmen konnte das Auto durch Kräfte der Polizei in Wuppertal gestoppt werden. Zwei männliche Personen wurden festgenommen. Offenbar war aber keiner der beiden der Haupttäter.

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Haupttäter flieht, wird jedoch am Tag darauf festgenommen

Der konnte sich im späteren Verlauf der Verfolgung zu Fuß seiner Festnahme entziehen, indem er einen Abhang hinunter flüchtete. Zwar setzte die Polizei bei der Fahndung einen Hubschrauber ein. Am Mittwochnachmittag um 14 Uhr gelang es dann Spezialeinsatzkräften der Polizei, in der Wilhelmshöher Straße in Ennepetal einen 19-jährigen Tatverdächtigen festzunehmen. Er selbst blieb dabei unverletzt, berichtet die Polizei.

Leben mit den Folgen der Tat

Doch das Team von der Oil Tankstelle muss mit den Folgen des brutalen Überfalls fertig werden. Am Mittwochnachmittag berichtete der Pächter, die weibliche Kollegin befinde sich immer noch im Krankenhaus, der männliche Kollege „ist nach wie vor geschockt“, so sein Chef. „Ich habe ihnen gesagt, dass jetzt allein ihre Genesung wichtig sei.“ Auch eine seelische Betreuung halte er jetzt für wichtig. Ob die beiden Kollegen aber nach diesem einschneidenden Erlebnis in diesen Job zurückkommen? „Das ist nicht selbstverständlich“, so der Pächter.

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