Sprockhövel. Heute ist in Sprockhövel Warntag. Die Sirenen sollen um 11 Uhr heulen. Viele Städte hatten Sirenen abgeschafft - so hält es Sprockhövel:

Am Donnerstag wird es pünktlich um 11 Uhr sehr laut: Auch in Sprockhövel wird der bundesweite Warntag mit Sirenenalarm für alle Bürgerinnen und Bürger erlebbar sein. Darüber hinaus wird diese Aktion auch über Fernsehen, Radios und Smartphones stattfinden. Wie ist Sprockhövel für die große Alarmierung aufgestellt?

Die Stadt hat ihre Sirenen im Blick

Zu Fragen hierzu beantwortete Sven Dehrenbach, bei der Stadt zuständig für Sicherheit, Ordnung und eben auch Katastrophenschutz, bereits zum vergangenen Warntag im September. Das Prozedere des Warntags wiederholt sich nun wieder am 14. März.

Aktuell gibt es in Sprockhövel 13 Sirenen, die gleichzeitig am Donnerstag um 11 Uhr aufheulen werden. „Der bundesweite Warntag dient der Erprobung der Warnsysteme für unterschiedliche Ernstfälle“, sagt der Fachmann.

Keine Lagekarte veröffentlicht

Eine Lagekarte mit den Positionen der „Lautsprecher“ gibt es nicht – schließlich sind Sirenen nach den Terrorismuserfahrungen kritische Infrastruktur. „Verwundern würde eine solche Übersicht zudem die Laien, weil die Sirenen sehr ungleich über das Stadtgebiet verteilt sind“, sagt Dehrenbach – sie stehen eben nur dort, wo auch Menschen wohnen.

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Technische Schwachstellen ermitteln

Sinn der Übung: Es sollen mögliche technische Schwachstellen in der Funktion der Warnmittel und in den Abläufen der Warnung aufgespürt werden. „Technische Wartungen der Einzelanlagen finden unabhängig in kurzen Intervallen statt, und es gibt ja noch den Probealarm an jedem ersten Samstag im Monat um 12 Uhr“, gibt Dehrenbach zu bedenken.

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Sprockhövel hat kaum zurückgebaut

Vor einigen Jahren hatten zahlreiche Kommunen damit begonnen, ihre Sirenen abzubauen. Hintergrund war die Annahme, dass nach Beendigung des Kalten Krieges eine Großalarmierung wie im Zweiten Weltkrieg nicht mehr zu erwarten wäre. Doch die Welt ist eher unsicherer geworden, und so wurde beschlossen, auch in diesem Bereich wieder aufzurüsten. Seit 10. September 2020 gibt es besagten bundesweiten Alarmtag. „In Sprockhövel war der neuerliche Aufbau nicht ganz so dringlich, weil weitsichtige Verantwortliche zuvor kaum Anlagen abgebaut hatten“, berichtet Sven Dehrenbach.

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Zeichen stehen auf Modernisierung

Trotzdem stehen auch in Sprockhövel die Zeichen bei den Sirenen auf Modernisierung. Von besagten 13 Anlagen, die akkubetrieben unabhängig sind von der allgemeinen Stromversorgung, sind sieben neu und elektronisch. Zu erkennen sind sie an den übereinander aufgereihten „Hörnern“, aus denen die Alarmtöne erschallen.

Sechs herkömmliche Anlagen

Dann gibt es noch sechs herkömmliche Anlagen, gebaut in den Siebziger- und Achtzigerjahren, unter deren Teller die sirenenproduzierende Beschallung der Umgebung durch Rotation erzeugt wird. „Sie werden von uns in der kommenden Zeit ersetzt“, sagt Dehrenbach. Ein wesentlicher Vorteil der modernen Anlagen sei schließlich, dass über sie auch Sprachdurchsagen an die Bevölkerung gemacht werden können.

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