Sprockhövel. Schulstart in Sprockhövel: Die Grundschule Börgersbruch hat in diesem Jahr vier Eingangsklassen. Hier sind die Fotos und die Informationen.
Das sind die Schulanfänger der Grundschule Börgersbruch. Im Rahmen der Vorstellung der Schulanfängerinnen und Schulanfänger in Sprockhövel nutzt die WAZ-Redaktion die Gelegenheit, Auszüge aus dem Programm der Grundschule Börgersbruch zu veröffentlichen. Mehr zur größten Grundschule in der Stadt, die in diesem Jahr vier Eingangsklassen gebildet hat.
Schulleiterin spricht über Grundüberzeugungen
Die Schulleiterin Ulrike Böller berichtet von wichtigen Überzeugungen ihrer Schule: „Leitidee für das Gemeinsame Lernen an unserer Schule ist der Inklusionsgedanke, den wir zusammen tragen. Wir gehen von der Prämisse aus, dass jedes Kind ein Recht auf den Besuch einer allgemeinbildenden Schule und auf bestmögliche Förderung hat. Frei machen sollten wir uns auch von dem Gedanken, dass Inklusion nur die Aufnahme und Förderung von Kindern mit Behinderungen oder erhöhtem Unterstützungsbedarf bedeutet.“
Bei Bedarf Fördermaßnahmen
„Die Vielfalt der Kinder spiegelt unsere Gesellschaft wider und die Einbeziehung aller bedeutet Inklusion. Wir arbeiten an unserer Schule von Anfang an präventiv. Das heißt, wir warten nicht, bis ein Kind solch große Schwierigkeiten zeigt, dass erhebliche Fördermaßnahmen eingeleitet werden müssen oder ein AOSF eingeleitet werden muss. Wir arbeiten nach dem Präventionskonzept, was darauf abzielt, den Lernerfolg der Kinder zu sichern, indem Lernlücken frühzeitig erkannt werden und mit Hilfe besonders bewährter Fördermaßnahmen bearbeitet werden.“
Prävention beginnt in erster Klasse
„Die Präventionsarbeit beginnt bereits in der Klasse 1. Schon bei der Einschulungsanmeldung werden möglicherweise Auffälligkeiten festgestellt, die vorab mit den Eltern besprochen werden und auch in unserer Förderung von Anfang an berücksichtigt werden. In diesem Punkt sind sich alle Pädagogen einig: Unterrichtsstörungen bilden eine Barriere von erheblicher Relevanz. Die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches Lernen ist das Ausmaß an aktiver Lernzeit, die Zeit, in der sich die Schülerinnen und Schüler mit Lerninhalten aktiv, engagiert und konstruktiv auseinandersetzen. Je mehr Störungen es gibt, desto mehr sind alle abgelenkt, auch die Lehrkraft, die darauf eingehen muss.“
Zusammenarbeit mit Eltern
„Dennoch lassen sich Störungen, Streit und körperliche Auseinandersetzungen nicht immer vermeiden. Wir arbeiten in diesen Fällen sehr eng mit den Eltern zusammen und versuchen mit Hilfe unseres Maßnahmenkataloges aggressives Verhalten einzudämmen. Lehrkräfte und Paten haben ein besonderes Augenmerk auf die Opfer solcher Auseinandersetzungen. Die Eltern werden gebeten uns sofort zu melden, wenn ihr Kind mit Blessuren oder Leidensdruck nach Hause kommt. Unser Kollegium hat hier ganz klare grenzziehende Maßnahmen und Interventionsstrategien entwickelt.“
Theaterpädagogische Prävention
„Mit einem umfangreichen Programm für die Schüler, aber auch vorab für die Eltern wird das theaterpädagogische Präventionsprogramm „Mein Körper gehört mir“ durchgeführt, wobei die Kinder stark in Bezug auf ihren Körper und stark in Bezug auf den Schutz ihrer Persönlichkeit gemacht werden.In der Jahrgangsstufe 4 sind die Streitschlichter tätig. Des weiteren versuchen wir Arbeitsgemeinschaften zum Thema Selbstverteidigung oder Stärkung des Selbstvertrauens anzubieten. Streitschlichtung: Jeder von uns hat Streit oder erlebt Konflikte. Das gehört zu unserem Leben und ist ganz normal. Wichtig ist aber, wie man einen Streit beendet. Das Modell der Streitschlichtung durch Schüler(innen) bietet einen Weg an, auf dem Kontrahenten zum Frieden kommen, sich am Schluss in die Augen sehen können und zufrieden sind. Denn– nicht die Existenz von Konflikten ist das Problem, sondern der Umgang damit.“
Wichtiger Baustein Streitschlichtung
„Streitschlichtung ist ein großer Baustein in unserer Erziehung zur sozialen und emotionalen Kompetenz, aber natürlich nicht der einzige. Vom ersten Schultag an ist es uns wichtig, dass Kinder sich in ihrer Gefühlswelt auskennen lernen und diese Gefühle auch sprachlich ausdrücken können. Wir betonen, dass Jeder Stärken und Schwächen hat und es bei jedem etwas Positives zu entdecken gibt. So erfährt jedes Kind seine Wertschätzung und hat es nicht nötig, durch auffälliges Verhalten oder Konflikte auf sich aufmerksam zu machen. Der Streitschlichterausbildung voraus geht immer ein Sozialkompetenztraining innerhalb der Klassen.“