Sprockhövel. Auch durch Corona hat die Einsamkeit unter alten Menschen in Sprockhövel zugenommen. Da kommt ein neues Seniorencafé zur rechten Zeit.
Wer einen Eindruck davon bekommen will, wie einsam manche Seniorinnen und Senioren auch in Sprockhövel sind, sollte Horst Schittek aufmerksam zuhören: „Es gibt Wochen, da rede ich kein einziges Wort“, sagt der betagte Rentner aus Niedersprockhövel. Wie gut, dass er so eine umtriebige Tochter hat: Frauke Schittek, Begründerin der Schittek-Chöre und der Da Capos Projektschmiede, hat für ältere Menschen in ganz Sprockhövel ein Seniorencafé aus der Taufe gehoben.
Immer erster und dritter Mittwoch im Monat
In der großzügig bemessenen Geschäftsstelle des Vereins Da Capos sollen alle Seniorinnen und Senioren aus Sprockhövel Gelegenheit bekommen, jeweils am ersten und dritten Mittwoch im Monat ein paar gemütliche Stunden im Café Doll, Rathausplatz 1, in Haßlinghausen zu verleben. Immer zwischen 15.30 und 17.30 Uhr, der Kaffee und was es zum Naschen gibt, ist kostenlos. Nur fürs Gespräch sind die Gäste selbst verantwortlich.
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Seniorenhilfe neues Vereins-Betätigungsfeld
Da Capos, der Verein, hat in Sprockhövel mittlerweile ein breites Publikum und eine Anhängerschaft gefunden, die im Bildungs- und im Freizeitbereich einiges auf die Beine stellt. Neuerdings wird Da Capos und seine Vorsitzende Frauke Schittek auch maßgeblich das nächste Stadtfest an der Hauptstraße organisieren. Es sind also gut sichtbare Spuren, die der Verein und seine hochmotivierten Mitglieder in der Stadt hinterlassen.
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Ältere wollte einen Treffpunkt
„Die Idee fürs Seniorencafé kam auf, als wir mal den Appell in die Bürgerschaft gesendet haben, sie sollte Bedarf mitteilen, was in Sprockhövel noch dringend gebraucht wird“, sagt Frauke Schittek. „Dann haben uns ältere Menschen fast die Bude eingerannt: ein Café für Treffen und Plaudern sollte es sein.“ Und das ist nun als Angebot da, ganz zentral in Haßlinghausen, gegenüber der evangelischen Kirche, auch gut mit dem Bus erreichbar.
Erste Gäste froh über das Angebot
Weitere Planung
Die Planungen für das Seniorencafé gehen bereits weiter. Sollte es gut angenommen werden und es sich eine Gemeinschaft bilden, werden „Fahrten ins Blaue“ angeboten, sagt Café-Leiter Axel Spielmann.
Da Capos besitzt einen eigenen Personentransporter, der dann für Ausflüge der Senioren eingesetzt werden könnte. Auch hier sollen die nötigen Mittel über Spender laufen.
Beim ersten Mal, zumal am Mittwoch vor einem Feiertag plus Brückentag, war der Ansturm auf das neue Angebot noch nicht so ausgeprägt. Außer Horst Schittek, der in Zukunft gerne wiederkommen möchte, war es auch Monika Hofmann aus Hiddinghausen, die gespannt zur Tür herein kam. „Ich bin sehr froh über das Angebot“, sagt sie. „Wichtig ist mir auch, von Beginn an dabeizusein, das gibt mir einfach mehr Sicherheit im Umgang mit neuen Menschen.“
Auch Spiele gehören zum Bestand
Im Ladenlokal des Cafés, dieses offenen Seniorentreffs, gibt es Tische und Stühle – und eine professionelle Kaffeemaschine, an der sich jeder Gast nach Herzenslust bedienen kann. Verschiedene Sorten Kaffee, Kekse und Tee gibt es. Dass das alles kostenfrei ist, verdankt Da Capos der Dausend-Stiftung, die die Idee von Frauke Schittek sofort überzeugend fand. Aber es gibt auch weitere Sponsoren. Für die Organisation des Seniorencafés Doll (nach dem Spruch: Je oller, je doller) hat sich Da-Capos-Mitglied Axel Spielmann verpflichten lassen.
Weitere Sponsoren wollen helfen
Spielmann ist von Beruf Rettungssanitäter und Pflegefachkraft – und bringt so nicht unwichtige Qualifikationen im Umgang mit der reiferen Generation mit. „Ich hatte Kontakt zu Geschäftsleuten, die von unserem Vorhaben gehört und gerne ihre Hilfe angeboten haben“, berichtet Spielmann. So kam Da Capos an einige Gesellschaftsspiele und Kartenspiele, die den Gästen neben Kaffee und Tee zur Verfügung stehen.
Keine Werbung in sozialen Medien
Die Werbung für das Café Doll läuft bewusst nicht über die sozialen Medien, sagt Axel Spielmann, da die Erfahrung zeigt, dass sich hier die älteren Menschen nur vereinzelt nach geeigneten Beschäftigungen umsehen. Nächster Termin für das Seniorencafé ist Mittwoch, der 21. Juni – von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr. Wer vorab noch Fragen hat, kann sie bei Frauke Schittek gerne loswerden: 0160 8723214.
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