Sprockhövel. Bis Weihnachten bietet Udo Seider an seiner Stöberstube in Sprockhövel einen Weihnachtsmarkt an. Gesammelt wird für einen guten Zweck.

Kein Adventsmarkt der WIS, die Krippenausstellung nur eintägig und in stark abgespeckter Form, Totalausfall bei der Zwiebelturmkirche, die doch sonst zumindest Heiligabend und Weihnachten zentraler Ort für ein Weihnachtsgefühl ist. Sprockhövel wird in diesen Tagen nicht gerade verwöhnt. Da fallen die kleineren Initiativen naturgemäß stärker in den Blick: so etwa der kleine Weihnachtsmarkt im Umfeld der Stöberstube.

Stöberstube gehört zu Sprockhövel

Die Stöberstube ist mittlerweile aus dem Straßenbild von Niedersprockhövel nicht mehr wegzudenken. Erst löste Inhaber Udo Seider die Problematik um die geschlossene Post-Filiale, indem er eine Annahmestelle in seinen Laden integrierte, nun beschert er den Sprockhövelern einen eigenen kleinen Weihnachtsmarkt. Den einzigen in diesem Jahr, nachdem die Wirtschaftliche Interessensgemeinschaft Sprockhövel (WIS) ihren traditionellen Adventsmarkt erneut absagte.

Glühwein und frische Waffeln

Aber nicht nur Glühwein und frische Waffeln locken die Sprockhöveler bereits seit dem ersten Adventswochenende an die Hausnummer 69 der Hauptstraße. Zuletzt am vergangenen Wochenende hat Seider mit vielen unterstützenden Händen ein abwechslungsreiches Programm eingebracht. „Sonntags haben wir Ponyreiten vor der Sparkasse angeboten“, erklärt Udo Seider. Von 15 bis 17 Uhr können Kinder dann gegen eine Spende von zwei Euro einige Runden auf dem Rücken der genügsamen Reittiere drehen. Samstagabends wartet dann ab 19 Uhr Live-Musik von diversen Künstlern auf die Besucher.

Benefizgedanke steht im Zentrum

„Damit möchte ich mich und meinen Laden nicht den Vordergrund spielen“, erklärt Seider. Der Weihnachtsmarkt sei vielmehr eher eine Benefizveranstaltung, denn: Der Erlös aus den Einnahmen (ausgenommen der Glühweinverkauf) und freiwilligen Spenden wird in vollem Umfang an das Bergische Kinder- und Jugendhospiz Burgholz in Wuppertal gehen.

Letztes Jahr 1600 Euro für das Kinderhospiz

Stöberstube an der Hauptstraße

Udo Seider hat die Stöberstube 2017 eröffnet, sie befindet sich auf der Hauptstraße 69.

Seider nimmt keine Gebrauchtmöbel in Kommission an und derzeit gibt es keine Kapazitäten für gebrauchte Kleidung, wird etwas verkauft, erhält er 40 Prozent Provision vom Verkaufspreis. Wenn viele Sachen abzugeben sind, ist eine Terminabsprache sinnvoll: 02324 9195980.

Auf der Facebook-Seite, die unter Stöberstube zu finden ist, gibt es weitere Informationen, Termine und Aktionen: https://www.facebook.com/St%C3%B6berstube-2058082504502175

Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr.

Bereits 2021 initiierte der Besitzer der Stöberstube den Markt und konnte so rund 1600 Euro für das Hospiz zusammentragen. In diesem Jahr freut sich Seider über noch mehr Unterstützung. „Da haben wir zum Beispiel Julius Schwøbø, der sich um die Live-Musik kümmert.“ Und es sind weitere Akteurinnen und Akteure im Boot. „Am bevorstehenden vierten Adventssonntag haben wir unsere ‚Oma Brigitte‘ bei uns, die den Kindern Weihnachtsgeschichten vorlesen wird.“

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Oma Brigitte und Onkel Ulrich

Jeden Samstagvormittag sorgt zudem Ulrich Pätzold-Jäger für Stimmung. Mit seiner Drehorgel und fröhlichen Weihnachtsliedern im Gepäck, verführt die Passanten dann gekonnt in die besinnliche Zeit des Jahres und weckt ganz nebenbei ihre Bereitschaft zu spenden. „Hier wissen die Leute einfach genau, wofür sie spenden und, dass ihr Geld auch ankommt“, hat Pätzold-Jäger festgestellt. In der Stöberstube steht dauerhaft eine Spendenbox für das Hospiz.

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Orgeln als Herzensangelegenheit

Für den Sozialpädagogen und Großvater Pätzold-Jäger ist die Unterstützung des „Benefiz-Marktes“ eine Herzensangelegenheit. „Alle, die keine eigene Stimme haben oder Rückendeckung benötigen, helfe ich gerne“, sagt er. Aktuell seien bereits rund 600 Euro zusammengekommen. Sowohl Pätzold-Jäger als auch Udo Seider sind aber sicher, dass sie die Spendensumme vom Vorjahr noch toppen werden. „Auch diejenigen, die nicht mitsingen wollen, können ihre Spende gerne in der Stöberstube abgeben“, informiert Ulrich Pätzold-Jäger.

Wochenende für Familien

Von Donnerstag bis Sonntag ist der kleine Weihnachtsmarkt an der Hauptstraße geöffnet. „Am Donnerstag und Freitag geht es mehr um das gemütliche Zusammensein, das Wochenende ist dann eher für die Familien.“

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