Sprockhövel. Zwei Wochen vor der großen Informationsveranstaltung zum Busbahnhof in Sprockhövel überwiegt das Votum von Passanten für den alten Standort.
Was passiert mit dem Busbahnhof in Niedersprockhövel? Die Meinungen in Politik und Öffentlichkeit sind unterschiedlich, Befürchtungen und Ärger bei vielen Sprockhövelerinnen und Sprockhövelern zum Teil groß. Dabei liegen die Fakten, die für eine argumentative Auseinandersetzung nötig sind, noch nicht auf dem Tisch. Am 12. Dezember wird es eine öffentlich zugängliche Ausschusssitzung dazu geben – wenn auch ohne Rederecht der Zuschauerinnen und Zuschauer.
Weitgehend eindeutige Position
Nachgefragt bei den Nutzern des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖVPN) zeigt sich eine weitgehend eindeutige Position: Der Busbahnhof soll bleiben, wo er ist! „Wir sind einfach Gewohnheitstiere“, beschreibt Elke Gwosdz. Aber nicht nur deswegen solle der Standort bestehen bleiben. „Hier ist es doch gut, wie es ist“, findet die Rentnerin. Der potenzielle Alternativstandort am Freibad (Ecke Bochumer-/Mühlenstraße) ist für sie keine Option. „Und dann sollen wir da den Berg hoch, das ist doch unmöglich“, empört sich die Sprockhövelerin.
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Haltestellenstandort würde bleiben
„Was viele einfach vergessen ist, dass am Standort an der Zwiebelkirche auch Haltestellen verbleiben würden“, hält Pauline Krüger dagegen. Die Sprockhövelerin hat sich die vorgelegten Pläne genau angeschaut und sieht eher Vor- als Nachteile. „Hier wären sogar mehr Bussteige möglich oder auch Platz für Fahrradablagestellen und Car-Sharing-Angebote“, zeigt sich die junge Mutter begeistert. „Wie schwierig es manchmal ist, hier einen Parkplatz zu finden, wissen wir doch alle, da wären solche Möglichkeiten sehr begrüßenswert.“
Badverkleinerung gelassen sehen
Archiv der Dokumentationen
Für den Umbau des zentralen Omnibusbahnhofs stehen zwei Standorte zur Diskussion: der derzeitige Standort an der Zwiebelturmkirche sowie die alternative Lage am Freibad (Ecke Bochumer-/Mühlenstraße).
Die Dokumentation der Veranstaltungen sowie die eingegangenen Stellungnahmen von Bürgern (anonymisiert) können digital über: www.sprockhoevel.de/rathaus/planen-umwelt/zukunftsprojekte eingesehen werden.
Mit ihrer vierjährigen Tochter ist sie im Sommer gerne im Freibad, sieht die potenzielle „Verkleinerung“ des Bades aber eher gelassen. „Wenn man sich die Zeichnungen im Gutachten ansieht, ist deutlich erkennbar, dass es nur geringfügige Einschnitte gibt.“ Das Buschwerk, das aktuell als zusätzlicher Sichtschutz fungiert, sowie ein kleiner Abschnitt im schattigen Teil der Liegeflächen, müssten für den potenziellen Standort weichen.
Problemfall Schulkinder
Aber nicht nur das Freibad bewegt die Gemüter. „Für die vielen Schulkinder ist das hier besser als unten an der großen Hauptverkehrsstraße“, findet Anwohner Jörg Kalinowski. Für ihn wäre der Umzug des Omnibusbahnhofs die falsche Entscheidung. Hier sei die Gefährdung deutlich geringer. „Ich sehe darin keine Vorteile, der ist doch schon ewig hier.“ Schön finden sie „ihren“ Bahnhof aber alle nicht. „Mehr Unterstellmöglichkeiten, vielleicht so wie in Haßlinghausen oder Hattingen“, findet Christine Jaekel. Auch sie ist für den Verbleib des Busbahnhofs an der Zwiebelturmkirche. „Man wird ja auch älter und dann den Berg hoch – von hier aus, ist es ein ganz leichter Weg bis man in die Stadt kommt“, erzählt die Sprockhövelerin weiter.
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Optimierung würde reichen
Die vorhandenen Pläne zeigen für beide Standorte eine Gemeinsamkeit: Alle Bereiche des Bahnhofs sollen barrierefrei gestaltet werden. Für Elena Ils reicht diese Optimierung auch am alten Standort. „Das unten ist viel weiter weg“, erklärt sie. Den Busbahnhof an der Ecke Bochumer-/Mühlenstraße zu erbauen, ist für sie daher keine geeignete Alternative. „Hier der Standort ist doch viel zentraler und verkehrsberuhigter.“ Die Meinungen und Diskussionen rund um die Standortbestimmung reißen nicht ab.
Sondersitzung am 12. Dezember
Fest steht – am Ende muss eine Entscheidung fallen. Am 12. Dezember ab 17.30 Uhr wird es in der Glückaufhalle eine gemeinsame Sondersitzung des Ausschusses für Standentwicklung und Denkmalschutz sowie des Ausschusses für Umwelt, Klimaschutz, Verkehr, öffentliche Sicherheit und Ordnung geben, in der der Planungsstand sowie die Ergebnisse der bisher stattgefundenen Beteiligungsveranstaltungen und weiterer Gutachten vorgestellt werden.
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