Sprockhövel. Bis Jahresende werden die teils maroden Wanderwege in Sprockhövel überarbeitet. Ziel sind Erlebnistouren zwischen Bergbau und Landschaftsgenuss.

Wer sich über das Pfund unterhält, mit dem das grüne und ländliche Sprockhövel besonders wuchern sollte, kommt sehr bald auf das Thema Wandern und Wanderwege. Davon hat Sprockhövel einige, und die sollen in einem Projekt in den kommenden Wochen wieder zugänglich gemacht werden. Sie sind insgesamt in einem schlechten Zustand: Die Stadtverwaltung informierte, zu einem zeitgemäßen Angebot an Wanderwegen gehörten auch aktualisierte Wanderkarten, die auch digital verfügbar seien.

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Projektgruppe gegründet

Oliver Tollnick, Leiter der Stabsstelle in der Verwaltung, die auch für Tourismus und Stadtmarketing verantwortlich ist, erinnerte in einer Ausschusssitzung daran, die Stadt, der Heimat- und Geschichtsverein Sprockhövel, der Verein Bergbau aktiv und der Stadtmarketing- und Verkehrsverein hätten bereits vor einem Jahr eine gemeinsame Projektgruppe gegründet, um die Bergbauwanderwege wieder auf Vordermann zu bringen. Die Wege werden abgewandert, geprüft und – sofern nötig – neu kartiert. Markierungen und Beschilderungen sollen überarbeitet werden, gegebenenfalls auch durch neue ersetzt. Zusätzlich Hinweisschilder und Infotafeln sollen an Knotenpunkten aufgestellt werden.

Wege vielfach zugewachsen

Print und digital

Geplant ist nun unter anderem ein Wanderflyer in Print- und Digitalvariante für jeden der Bergbauwanderwege. Die Erstauflage soll bei jeweils 1000 Stück liegen.

Auch eine Übersichtskarte – ebenfalls als Print- und Digitalvariante – zu den Wanderwegen soll veröffentlicht werden. Eine Erstauflage von 2000 ist angepeilt. Diese Karte kann auch als Stadtplan genutzt werden.

Die Vorarbeit hierfür kann sich aber sehen lassen. „Da ist schon eine Menge geschehen und wir sind froh, dass es eine finanzielle Unterstützung durch das Förderprogramm ,Vital NRW’ gibt“, sagt Klaus Walterscheid, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins. Mitglieder des Vereins hätten die Wege aufmerksam abgewandert. „An einigen Stellen waren sie zugewachsen oder Bäume versperrten den Durchgang“, so Walterscheid. Nun werden unter Hochdruck alle Informationen zusammengeführt, damit die überarbeiteten Wanderkarten in Druck gehen können. Auch digital sollen sie angeboten werden, indem ein QR-Code eingescannt wird.

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Älteste Zeugnisse der Bergbaugeschichte

Klangvolle Bezeichnungen haben die Wanderwege, die nach ihrer „Aufmöbelung“ durchaus als touristische Aushängeschilder für Sprockhövel taugen. Wanderinnen und Wanderer auf der „Spur der Kohle“ erkunden die Strecken entlang verschiedener bergbauhistorischer Stätten aus der Frühzeit der Kohleförderung des Ruhrgebiets. abgesehen von diesem lokalhistorischen Wert ermöglichen sie aber auch puren Landschaftsgenuss. Da im Sprockhöveler Raum die Kohleflöze bis an die Oberfläche reichten, befinden sich dort die ältesten Zeugnisse der Bergbaugeschichte des Ruhrgebiets. Bei den Strecken handelt es sich um den Alte-Haase-Weg, den Deutschlandweg, den Herzkämper-Mulde-Weg, den Pleßbachweg und den Montanweg.

Kosten noch unklar

Die Sprockhöveler Wanderwege sind für unterschiedliche Anforderungen geeignet; sie erstrecken sich über eine Länge von acht bis 20 Kilometer. Der Alte-Haase-Weg in Niedersprockhövel ist in zwei Abschnitte eingeteilt und bietet sich als Nord- und Südroute an. Noch ist unklar, was das Projekt kosten wird, „das wird erst mit Beendigung des Projektes feststehen“, sagt Tollnick. Sicher ist aber, dass es von „Vital NRW“ eine 80-Prozent-Förderung geben wird.

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