Sprockhövel. Wie steht es um die Sauberkeit in Sprockhövel? Die Grünen plädieren für eine Kampagne, die gegen Verschmutzung aufklären soll.
Wie steht es um die Sauberkeit in Sprockhövel? Für Hundehinterlassenschaften gibt es Doggy-Stations und öffentliche Papierkörbe stehen auch bereit, doch werden sie auch konsequent genutzt? Die Ratsfraktion der Grünen in Sprockhövel meint nein und stützt sich auf Beobachtungen aus der Bevölkerung. Auch die Redaktion erreichen immer wieder Hinweise auf Menschen, denen eine saubere Umwelt völlig egal scheint.
Umweltsünden in der Innenstadt
Roland Kosmehl wohnt in Niedersprockhövel, er ist viel unterwegs und macht so seine Erfahrungen mit dem Thema Müll. Der Redaktion berichtete er von einer Begebenheit Anfang September, als eine ältere weißhaarige Dame mit einem langhaarigen, kurzbeinigen kleinen Hund durch die Innenstadt schlenderte. „Der Hund machte sein großes Geschäft auf dem Grünstreifen an der Wuppertaler Straße kurz vor dem Kreisverkehr auf der rechte Seite. Nach Beendigung wurde der Haufen mit dem schwarzen Kotbeutel aufgenommen und nach einem kurzen Rundumblick der Dame kurzerhand in den Straßenwasserkanal entsorgt“, berichtet Kosmehl.
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Frau war uneinsichtig
Der Sprockhöveler sprach die Frau auf ihr Verhalten an, „ich wurde erstmal ignoriert und nach der zweiten Ansprache unflätig beschimpft“, sagt Kosmehl. Sie sei dann stur geradeaus blickend weitergegangen. „Diese Art der Entsorgung gehört sich einfach nicht“, meint Roland Kosmehl. Leserin Renate Fürst berichtete, bei einer ähnlichen Begebenheit habe ihr der Hundebesitzer angedroht, ihr den Köttel ins Gesicht zu werfen.
Strukturierte Sauberkeitskampagne
„Sprockhövel Putzt“
Der Grünen-Antrag ist auf breite Zustimmung gestoßen – einstimmig. Der Zuständigkeit halber aber wurde der Antrag von Stadtmarketing- zum Umweltausschuss überwiesen.
„Sprockhövel Putzt“ ist eine stadtweite Aktion, die zum 20. Mal am 29. und 30. April stattgefunden hat. Die Stadt ruft Sprockhöveler Vereine, Kindergärten, Schulen, Unternehmen, sonstige Institutionen und Privatpersonen auf, Grünanlagen, Straßen, Wege und Plätze im Stadtgebiet zu reinigen. Die nötigen Utensilien werden dafür gestellt.
Die Grünen in Sprockhövel haben für den Stadtmarketing-Ausschuss einen Antrag gestellt, die Verwaltung möge eine „strukturierte Sauberkeitskampagne“ für Sprockhövel vorbereiten. Ihre Begründung: Ob Zigarettenstummel, Kaugummi, wilde Müllkippen oder nicht entsorgter Hundekot – immer wieder finde sich auf Bürgersteigen, Grünflächen, in Parkanlagen und Gewässern Müll. Thomas Schmitz, Fraktionschef der Grünen, hält da beeindruckende Zahlen bereit: „680 Millionen Kilogramm Zigarettenkippen landen jährlich in Deutschland auf dem Boden, so ein Zigarettenfilter braucht 15 Jahre, um zersetzt zu werden. Und: Die Inhaltsstoffe einer Kippe verseuchen 40 Liter Grundwasser“, referiert Schmitz – ein Desaster.
Weniger strafen, mehr aufklären
Nun geht es den Grünen nicht so sehr um die Androhung höherer Strafen, wer sich frevlerisch wie die genannten Personen verhält. „Uns war es wichtig, mit unserem Anliegen das Stadtmarketing zu erreichen“, betont Thomas Schmitz. Das Stadtmarketing verfüge über das notwendige Instrumentarium, auf die Problematik aufmerksam zu machen. Gedacht sei an einen Slogan wie „Eine saubere Stadt fängt bei dir an“, um an die eigene Verantwortung für Umweltschutz zu erinnern. „Auch die Zivilcourage soll gefordert sein, andere auf falsches Verhalten hin anzusprechen“, so Schmitz.
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Aufklärung auch in den Schulen
Die Grünen wünschen sich anstelle einer Verbots- eine Aufklärungskampagne. „Es hat sich gezeigt, dass Sammelaktionen wie ,Sprockhövel Putzt’ und auch die Mängel App nicht ausreichend scheinen“, sagt Schmitz. Die Grünen wünschen sich eine Kampagne, die auch die Schulen in Sprockhövel mit einbezieht, die mit Plakaten im Stadtbild präsent ist und bei der Informationsbroschüren überall zu heben sind. Und auch die Stadt sollte auf ihrer Homepage Appelle für mehr Sauberkeit in der Stadt veröffentlichen.
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