Sprockhövel. Planmäßig hat die Stadt Sprockhövel viel vor im Stadtteil Haßlinghausen – so auch mit der Sporthalle. Aber vieles hängt ab von Förderanträgen.

Am Ende des Großprojektes wird die Innenstadt von Haßlinghausen ein weitgehend neues Gesicht haben, so sehen es Planungen vor, die seit einigen Jahren vorangetrieben werden. Zu Beginn ist das Areal rund um das Rathaus dran, dann soll bald die Sporthalle Haßlinghausen folgen. Das etwas heruntergekommene Objekt, in dem zurzeit auch ukrainische Flüchtlinge untergebracht sind, soll den Bürgerinnen und Bürgern eine vielfältige Nutzung ermöglichen.

Fördergeld für zwei Plätze

Der gehobene Anspruch der Planung wird durch den Titel „Integriertes Handlungskonzept Haßlinghausen“ deutlich, und die Stadtverwaltung hat neben dem Verfahren mit seinen vorgeschriebenen Prozessschritten wie Bürgerbeteiligung und Informationsabende schon eine Menge Arbeit in die Beantragung von Fördermitteln gesteckt – für die Umgestaltung des Nikolaus-Groß-Platzes und des Rathausplatzes wurden bereits 1,8 Millionen Euro bewilligt.

Beispiel Glashüttenplatz

Eine der besagten „anderen Nutzungen“ zwischen den Geschäften entlang der Mittelstraße ist der Glashüttenplatz. Der historisch bedeutsame Ort, der an die längst untergegangene Industriegeschichte Haßlinghausens als Glasproduktionsstandort erinnert, hat bereits einiges an Bürgerengagement bewirkt.

Die damalige Stadtarchivarin Karin Hockamp und Erich Bühren haben sich schon vor Jahren für eine Aufwertung des Glashüttenplatzes eingesetzt und eine Informationstafel mit Führungen organisiert.


Am Anfang steht das Rathaus

Also ging es an die Umsetzung: Erste Arbeiten betrafen das Rathaus, Hecken wurden geschnitten, Bäume gefällt, damit der Rathausplatz völlig neu gestaltet werden kann. Zuletzt wurden die Parkplätze verlegt, weil auch hier Ruhezonen und Fahrradständer errichtet werden sollen. Denn daran mangelt es im gesamten Bereich der Mittelstraße: Viel Autoverkehr, aber fast keine Angebote für Radfahrer und Fußgänger, die jedoch für den Einzelhandel entlang der Hauptverkehrsader in Haßlinghausen sehr wichtig sind.

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Vielfache Nutzung der Sporthalle

Ein zentrales Projekt in dem großen Zusammenhang stellt die Sporthalle am Schulzentrum dar. Schon früh wurde die Idee vorgebracht, die mittlerweile marode Halle von Grund auf zu modernisieren und mit mehreren Funktionen zu versehen – so soll außer sportlichen Veranstaltungen, die weiter dort stattfinden, eine Begegnungsstätte im Zusammenhang mit einer rundum modernisierten Stadtbücherei entstehen. Für die Gesamtstadt bedeutende Veranstaltungen könnten hier stattfinden, ein Forum für Begegnung in entspannter Atmosphäre.

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Appelle des Planungsbüros

Ein aus Dortmund beauftragtes Planungsbüro hat die enormen Chancen herausgearbeitet, die für das kaufkraftstarke Sprockhövel insgesamt und Haßlinghausen im Besonderen entstehen, wenn das Einkaufen entlang der Mittelstraße verbessert werde. Die Geschäfte dort sind nicht durchgängig verteilt, sondern durch häufige Unterbrechungen von anderen Nutzungen geprägt. „Hier besteht wenig Aufenthaltsqualität wegen gestalterischer Mängel und einer Prägung durch den Verkehr“. Daher bestehe nur geringe Neigung bei den Passanten, die Mittelstraße mehrere hundert Meter hinaufzugehen, nur um gezielt ein Geschäft aufzusuchen.

„Flanieren“ bislang nicht möglich

„Flanieren“ sei an der Mittelstraße schlicht nicht möglich, attestiert das Planungsbüro. Und bricht eine Lanze für Anstrengungen, zwischen den Geschäften Bereiche zu schaffen, die Ruhezonen für Menschen bieten. Dafür, so die Fachleute, müssen Barrieren beseitigt werden auf den Bürgersteigen, kleine Trittsteinplätze gebaut werden entlang der Straße, wo Pausen eingelegt werden können und Kommunikation unter den Passanten möglich ist. Dafür sind bauliche Veränderungen nötig und die Stadt bereits auc hierfür Förderanträge gestellt. Das macht deutlich, dass Zeitrahmen, in denen der Beginn der Einzelmaßnahmen gesetzt werden, nicht möglich sind.

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