Sprockhövel. Salate haben im Sommer Konjunktur. Vier Köche zeigten bei Dirk Eggers in Sprockhövel, wie vielseitig und gesund Kombinationen mit Grünzeug sind.

Zum Grillen, beim Picknick oder weil es an wärmeren Tagen etwas leichter sein soll: Salate haben im Sommer Hochkonjunktur. Grund genug für den Verein Westfälisch Genießen und die ihm angeschlossenen Gastronomen, einmal zu zeigen, wie spannend, vielfältig und vor allem lecker die Speisen aus der Grünabteilung sein können. Am Dienstag gab es ein Treffen in Eggers Küche mit vielen guten Ideen.

Kochkunst in Westfalen

Als Rheinländer darf man ja mal fragen: Was eigentlich ist westfälische Küche? Dirk Eggers, Hotelier, Restaurant- und Küchenchef im Haus an der oberen Hauptstraße, antwortet so: „Mit der westfälischen Küche verbinden die meisten recht bodenständige Gerichte, Eintöpfe, Grünkohl, auf jeden Fall Stielmus. Insgesamt also eher etwas plump.“ Das stimme aber schon lange nicht mehr. „Die Tugenden westfälischen Kochens sind auf jeden Fall die Berücksichtigung der Saison bei der Wahl des Gerichts und die regionalen Zutaten, damit alles möglichst frisch auf den Tisch kommt.“ Auf diesem Fundament ist auch in Westfalen sehr einfallsreiches Kochen möglich.

Salat kein halbgarer Kompromiss

So wie Eggers denken alle vier Köche, die am Dienstag bei dem Sprockhöveler in der Küche stehen und ihre Kreationen im Salatfach präsentieren. Neben dem Gastgeber sind es Günther Overkamp (Overkamp Dortmund), Philipp Manicke (Domschänke, Warstein) und Christian Klein-Wagner (Gasthaus Klein, Netphen-Deuz). „26 Köchinnen und Köche insgesamt haben sich der Initiative Westfälisch Genießen angeschlossen und diese hier wollen demonstrieren, dass Salat längst kein halbgarer Kompromiss mehr ist, sondern auf Augenhöhe mit der warmen Küche und extrem facettenreich“, erläutert Friedrich Wilhelm Krüger, Geschäftsführer von Westfälisch Genießen.

Linsen sorgen für Energie

Die vier Köche hatten für die Demonstration alle benötigten Zutaten bereit gelegt. So wie für den lauwarmen Linsensalat mit Zanderfilet und Bärlauch von Dirk Eggers. Da steckt viel drin: Denn Linsen sorgen für einen konstanten Blutzuckerspiegel und versorgen den Körper mit ordentlich Energie. Vitamin B wirkt sich positiv aufs Gehirn und die Nerven aus. Reicht man wie Dirk Eggers ein gebratenes Fischfilet dazu, wird der Salat zur Hauptmahlzeit.

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Schmandsalat für Vegetarier

Aber auch einen Klassiker hat der Sprockhöveler neu interpretiert und damit ein Angebot für Vegetarier: den westfälischen Schmandsalat, den er mit Blaubeeren und gerösteten Sonnenblumenkernen aufpeppt. Der Salat ist geeignet als Vorspeise, die Blaubeeren sind reich an Antioxidantien und ihre sekundären Pflanzenstoffe können die Zellen erneuern, Entzündungen bekämpfen und das Immunsystem stärken. „Ebenso wie die Wildkräuter, die direkt vor unserer Tür wachsen und unsere Salatküche bereichern“, sagt Eggers.

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Alles bereit zum Nachkochen

Auch die drei Kollegen aus Warstein, Dortmund und Netphen hatten interessante Kreationen mitgebracht, die nach der Anmache auf einem großen Tisch zum Probieren angeboten wurden – richtige Kunstwerke, „denn das Auge isst ja mit“, wie Krüger sagte. Die leckeren sommerlichen Salatvariationen gibt es auch in den 26 Restaurants der Initiative Westfälisch Genießen. Zu den Aktivitäten zählen unter anderem die Entwicklung von Rezepten, warenkundliche Informationen, Live-Cooking-Aktionen zu kulinarischen Themen, Kochwettbewerbe für den gastronomischen Nachwuchs und Workshops. Außerdem gibt die Initiative den Gastronomie-Führer Westfälisch Genießen heraus, in dem alle angeschlossenen Restaurants und ihre Rezepte vorgestellt werden. Das Nachschlagewerk liegt bei den beteiligten Restaurants aus oder kann unter www.westfaelisch-geniessen.de heruntergeladen werden.

Westfälisch Genießen

Die Initiative wurde 1990 gegründet, zurzeit gibt es 26 gastronomische Warenzeichenverwender, darunter auch Dirk Eggers in Sprockhövel. Vereinssitz ist in Gütersloh. Zu den Publikationen zählen neben dem Gastronomie-Führer Westfälisch Genießen auch weitere westfälische Kochbücher.

Zu den finanziellen Förderern zählen Mestemacher (Vollkornbrot, Pumpernickel), Carolinen Brunnen, die Warsteiner Brauerei und L. Stroetmann Großverbraucher.