Sprockhövel. Zwei Tage nach dem Verkehrsunfall in Sprockhövel beginnt die von starken Beschädigungen betroffene Familie mit Aufräumen. Der Schock sitzt tief.

Zwei Tage nach dem spektakulären Verkehrsunfall steckt der Schrecken bei Familie Methling noch in den Knochen. Samstagfrüh war ein mit vier Mann besetzter Sportwagen an der Bochumer Straße bei hoher Geschwindigkeit in einer Rechtskurve von der Straße abgekommen, hatte eine Mauer durchbrochen, einen Erdwall durchpflügt und eine Laterne umgefahren. Auch das Haus der Familie hat erheblichen Schaden erlitten.

Auftakt zu einem gemütlichen Wochenende

Es sollte der Auftakt zu einem gemütlichen Wochenende werden. Vater Methling hatte morgens früh Brötchen geholt, seine Frau Heike war im Badezimmer, als sie um kurz vor neun bedrohliche Geräusche hörte. „Schwer zu beschreiben, es rummste, bollerte“, berichtet sie. Auch die beiden Kinder schauten erschrocken aus den Fenstern ihrer Zimmer auf die Straße, ihre Eltern waren nach draußen geeilt. „Ein unfassbarer Anblick“, erinnert sich Heike Methling. Die rauchende und völlig zerstörte Karosse des BMW-M3 Coupé war kurz vor dem Wohnhaus Bochumer Straße 135 an der demolierten Laterne zum Stehen gekommen, hinter sich eine Schneise der Verwüstung.

Drei Männer rannten davon

Mauerteile waren gegen die Hausfassade geflogen, Fensterscheiben zu Bruch gegangen, Autoteile waren über das Dach bis in den Garten geflogen, die Laterne war heftig aufs Dach geschlagen. Geparkte Fahrzeuge der Methling-Familie und das der Nachbarn waren ebenfalls von herumfliegenden Trümmern beschädigt worden. „Wir haben natürlich zuerst nach den Menschen im Auto geschaut“, sagt Heike Methling. Ein Mann saß verletzt vor dem zerstörten Leihwagen, der Fahrer und zwei weitere Mitfahrer rannten davon.

Aufgeregte Familie

„Wir haben dann eine Rettungswagen, aber auch die Polizei gerufen“, berichtet Methling. „Wir waren alle sehr aufgeregt und sind noch heute froh, dass zu dem Zeitpunkt des Unfalls niemand von uns vor der Tür gewesen ist.“ Sie ist sicher: „Wenn wir die Mauer nicht gehabt hätten, wäre der BMW in unser Wohnzimmer gefahren. Ein Jeep-Fahrer, ebenfalls auf dem Weg Richtung Sprockhövel, hielt am Unfallort an und berichtete den eingetroffenen Polizeibeamten, dass ihn das Unfallfahrzeug auf Wittener Stadtgebiet mit „irrsinniger Geschwindigkeit“ überholt habe.

Schlimmster Unfall bislang

Verkehrsunfälle auf der stark befahrenen Bochumer Straße zwischen Sprockhövel und Witten sind keine Seltenheit, stellt Heike Methling fest. Meist sei die Geschwindigkeit zu hoch, ortsfremde Autofahrer unterschätzen die langgezogenen Kurven. „Aber der Unfall vom Samstag war wohl der schlimmste bislang.“

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Erste Aufräumarbeiten

Das Wochenende hat Familie Methling dann für erste Aufräumarbeiten genutzt. „Kaputte Fensterscheiben haben wir zugenagelt und den ganzen Schutt zusammengefegt“, so Heike Methling. Die Feuerwehr war da und hat kaputte Stellen auf dem Dach repariert. Auch ein Gutachter hat den Unfallort unter die Lupe genommen. Die von der Polizei taxierten 100.000 Euro Schadenshöhe mag Heike Methling so nicht bestätigen, „es wird noch einige Zeit dauern, bis alles wieder in Ordnung gebracht ist und die Schäden ersetzt sind“.

Nur mäßig betrunken

Die Kreispolizei berichtet am Montag, dass sie nach wie vor von vier Männern ausgeht, die im Unfallfahrzeug gesessen haben. Den flüchtigen Fahrer konnte die Polizei sehr bald nach dem Unfall fassen.

Nach medizinischer Untersuchung war er bei der Fahrt alkoholisiert, nach Auskunft der Polizei hatte er knapp 1,0 Promille Alkohol im Blut.

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