Sprockhövel. Politik und Verwaltung unterstützen das Sprockhöveler Gemeindehausprojekt in Herzkamp. Trotzdem soll der Bauantrag zurückgezogen werden.

Die Auseinandersetzung um den Bau eines neuen Gemeindehauses der Kirchengemeinde in Herzkamp geht in eine neue Runde. Weil der zugrundeliegende Bebauungsplan von 1961 im Urteil der Stadtverwaltung nicht mehr zeitgemäß ist, soll er aufgehoben werden, um das Projekt zu ermöglichen. Damit sich die aufgeheizte Stimmung in Herzkamp in der Zwischenzeit beruhigen kann, soll laut Beschluss die Kirchengemeinde gebeten werden, so lange ihren Bauantrag zurückzuziehen.

Denkmalamt hat keine Bedenken

Susanne Görner vom Bau- und Planungsamt hat im Stadtentwicklungsausschuss mitgeteilt, dass auch das Denkmalamt keine Bedenken gegen das geplante neue Gemeindezentrum hat. Knackpunkt bleibe der alte Bebauungsplan, der dem Projekt entgegenstehe, der aber – Ironie der Geschichte – zugunsten einer Wohnbebauung auch für jene Anwohner, die heute Gegner des Gemeindehauses sind – bereits geändert wurde.

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Politik unterstützt das Projekt

Offensichtlich unterstützen die Ratsfraktionen alle die Pläne der Kirchengemeinde, „ein begrüßenswerter Ort der Begegnung“ (SPD), „wichtig für die Quartiersentwicklung“ (Grüne). Und auch die CDU will sich nicht dagegenstellen, merkt jedoch an, dass vor dem Hintergrund des alten Bebauungsplans zurzeit in Herzkamp die nicht mögliche Genehmigungsfähigkeit ein kontrovers diskutiertes Thema sei. Die Christdemokraten brachten dann einen Beschlussvorschlag ein, in dem auf den Antragsteller eingewirkt werden soll, seinen Projektantrag zurückzuziehen.

Presbyterium wird beraten

Pfarrer Ortwin Pfläging hält sich zurzeit im Ausland auf, er ist über die neue Entwicklung informiert. Bislang habe sich die Verwaltung noch nicht bei ihm gemeldet, teilt er mit. Zu Wochenbeginn soll sich das Presbyterium mit der Sache beschäftigen und den Fall bewerten.

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