Sprockhövel. In der Sprockhöveler Sporthalle Haßlinghausen sind Ukraine-Flüchtlinge untergebracht. Was dazu jetzt die Landtagskandidaten sagen.

Die WAZ nahm die Gelegenheit zum Anlass, mit den vier Landtagskandidaten über einige brisante Fragen zu sprechen, die Sprockhövel betreffen.

Ukraineflüchtlinge

Kirsten Stich (SPD) und Alexander Karsten (Grüne) hoben ausdrücklich hervor, dass die jetzige Unterbringungen der Ukrainer in der Turnhalle von Haßlinghausen nicht bleiben könne. Es zeichne sich aber offensichtlich eine Losung ab, wollten aber noch keine Details nennen. Um die Flüchtlinge in das gesellschaftliche Leben zu integrieren, sollte man viele Verfahren „entbürokratisieren“, betonte Enric Tange (FDP), denn die Menschen bräuchten dringend eine Perspektive. Tange, Kandidat für Witten und Herdecke, war für die erkrankte örtliche Kandidatin Jenny Westermann eingesprungen.

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Der CDU-Bewerber Brand hob hervor, dass man den Willen und die Bereitschaft der Ukrainer fördern solle, sich hierzulande einzubringen. Das sollte man würdigen und sie entsprechend unterstützen. Allerdings müsse man auch im Hinterkopf haben, dass je nach Kriegsverlauf auch eine heute noch nicht zu beziffernde Zahl von Flüchtlingen wieder in ihre Heimat zurückkehren wolle.

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Angesichts der Überschuldung vieler Städte und Gemeinden dürfen diese bei der Aufnahme der Ukrainer nicht im Stich gelassen werden, betonten Stich und Karsten. Der Grünen-Kandidat mahnte zudem an, dass für Kitas und Schulen zusätzliche Kräfte erforderlich seien. Es könne sehr problematisch werden, wenn beispielsweise in Kitas Ukrainer-Kinder noch einen Platz erhalten, heimische Kinder aber leer ausgehen würden.

Schulen

Das Ende von Coronatest- und Maskenpflicht hat in den vergangenen Wochen zu erheblichen Diskussionen geführt. „Man solle allerdings jetzt nicht die Maske verteufeln“, warnte Karsten, und wenn Schulen freiwillig testen wollen, sollten sie das auch tun. Enric Tange entgegnete allerdings, dass die Inzidenz ja deutlich sinke. Nach Ansicht von Kirsten Sticht sollte gerade in prekären Wohngebieten Schülern und Lehrern FFP2-Masken von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt werden.

Radverkehr

In der Verkehrswende nimmt das Rad eine immer stärkere Rolle ein. Für Alexander Karsten (Grüne) soll daher die Radwegeplanung vor Ort forciert werden sowohl bei der Sanierung von Straßen als auch bei deren Bau, um Ortsteile besser zu verbinden. Konfliktpotenzial könne aber entstehen, wenn für Radwege Parkplätze wegfallen, so Tange. Das sei aber keineswegs ein Hinderungsgrund. Die SPD wolle mit einer Stabsstelle Nahmobilität ohnehin den Radverkehr stärken. Vielfach erfreuen sich auch E-Scooter großer Beliebtheit, so Brandt. Allerdings brauche man hier feste Parkmöglichkeiten, damit sie nicht überall herumliegen und zur Gefahr werden.