Sprockhövel. Gegründet als besonders naturnahe Kita von Eltern, betreut Bullerbü in Sprockhövel heute 50 Kinder. Elterneinsatz ist hier sehr gefragt.

Wer Kinder in die Welt setzt und hofft, sie für ein paar Jahre in einer Kita abladen zu können, täuscht sich sehr: Kindertagesstätten wie die Elterninitiative Bullerbü in Niedersprockhövel legen großen Wert auf die aktive Mitarbeit von Papa und Mama. Dafür gibt es im Gegenzug eine liebevolle Betreuung für den Nachwuchs und zahllose Entdeckertage draußen in der Natur.

Das Modell Elterninitiative

Der Name sagt es schon, Bullerbü geht zurück auf eine Initiative von Eltern, die sich alternativ zu gängigen Kita-Konzepten von Stadt oder Kirchen eine eigene Akzentsetzung wünschten. Das liegt in der Einrichtung mit Vereinsstatus an der Brinkerstraße gut 28 Jahre zurück. Eltern sitzen im Vorstand und bilden die Leitung, „zurzeit sind das zwei Steuerberater, die eine wirklich gute Arbeit leisten“, sagt Kita-Leiterin Rafaela Ohlmeier. Die Eltern müssen neben der normalen Kita-Gebühr 144 Euro jährlich an den Verein bezahlen und 15 Elterndienststunden pro Kita-Jahr leisten.

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Erzieher/Gruppengrößen

Piet, Moritz, Paulo und Leiterin Rafaela Ohlmeier an der Rutsche.
Piet, Moritz, Paulo und Leiterin Rafaela Ohlmeier an der Rutsche. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

In Bullerbü werden zurzeit 50 Kinder betreut, die in drei Gruppen untergebracht sind. In Anlehnung an die Bullerbü-Erzählung von Astrid Lindgren heißen zwei Gruppen Nordhof (Standort Brinkerstraße 19, 20 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren) und Südhof (Brinkerstraße 33, Erdgeschoss, zehn Kinder im Alter von einem halben bis drei Jahren) sowie die Waldzwerge (20 Kinder von drei bis sechs Jahren). 17 Personen arbeiten für die Elterninitiative, darunter sechs Erzieherinnen und drei Erzieher, eine Kinderpflegerin, eine Heilpädagogin, eine Studierende und eine Pia-Kraft (praxisorientierte Ausbildung). „Wir haben einen besonders hohen Personalschlüssel“, sagt Ohlmeier.

Räumliche Situation

Die Kita Bullerbü ist in einem Haus Baujahr 1930 untergebracht, einem ehemaligen Wohnhaus. Die räumliche Situation der Einrichtung entspricht also nicht den modernen Zweckbauten. Es gibt mehrere Etagen, die über Holztreppen verbunden sind, für den Brandschutz wurde eine Treppe nach außen angebaut. Ansonsten gibt es alles: Gruppen- und Nebenräume, Küche, Waschraum/Toilette, Schlafräume – aber eben keine Turnhalle. Die Waldkinder kommen mittags in die Brinkerstraße 33, wo die Kleinen untergebracht sind.

Außengelände

Beide Immobilien haben großzügige Gartenanlagen, die liebevoll und kindgerecht gestaltet wurden. „Demnächst bekommen wir ein Sonnensegel, aber Platz für Bobbycar-Rennen haben wir nicht“, sagt Rafaela Ohlmeier.

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Grundsätze/Erziehungsziele

„Die Natur spielt bei uns eine zentrale Rolle, wir ziehen sie gleichsam in der Natur groß“, sagt die Leiterin. „Im Mittelpunkt steht die Wertschätzung des Kindes. Jedes Kind besitzt einen eigenen Bauplan des Lebens. Wir möchten die Kinder bei ihrem Bauvorhaben und deren gelingen unterstützen und jeden individuell fördern“, so die grundsätzliche Idee.

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Verpflegung

Im Haus Brinkerstraße 33 wird täglich frisch gekocht. Für die Kinder im Nordhof wird Essen vom Unternehmen Vitesca geliefert. „Aber für alle Kinder gibt es Kochtage, wo sie sich unter Anleitung ausprobieren können“, berichtet Ohlmeier.

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Betreuungsmodelle/Öffnungszeiten

Der geringe Betreuungsumfang von 25 Wochenstunden wird nicht nachgefragt, 30 Kinder werden 35, 20 Kinder 45 Stunden betreut. Die täglichen Öffnungszeiten sind von 7 bis 16 Uhr. Kontakt: 02324 77027.

Trödelmarkt am Samstag

Die Kita Bullerbü lädt am Samstag, 2. April, von 14 bis 16 Uhr zu einem Trödelmarkt ein. Gegen eine Spende können hier von den Kindern gebastelte Gegenstände erworben werden.

In der Brinkerstraße 19 haben Eltern diesen Trödelmarkt organisiert. Ein Teil der Spenden soll an die Flüchtlingshilfe weitergeleitet werden, um Menschen aus der Ukraine zu unterstützen.