Sprockhövel. Beim Ferienspaß Sprockhövel gab es jetzt die „Woche der Klimadetektive“. Bei Experimenten und Bastelaktionen ging es um Umwelt- und Klimaschutz.
„Wir müssen erst die Ärmel abschneiden, damit wir Henkel haben“, erklärt Klara (11) geduldig vier anderen Mädchen, während sie – umringt von Bastelmaterial – alten T-Shirts mit Scheren zu Leibe rücken. Abgespielt hat sich diese Szene im Jugendzentrum Haßlinghausen, wo im Rahmen des Ferienspaß-Programms nun die „Woche der Klimadetektive“ gelaufen ist.
Upcycling: Aus altem etwas neues machen
Im Rahmen derer haben sich die 17 Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis zwölf Jahren mit den Themen Umweltschutz und Klimaschutz auseinander gesetzt. An einem Tag stand dabei etwa der Müll im Mittelpunkt, an einem anderen die Ernährung und am letzten Tag der Woche ging es um das Thema „Upcycling“ – also etwas altes zu etwas neuem zu machen.
Was Klara und ihre Freundinnen mit den T-Shirts machen, ist Upcycling in Reinform: Aus alten, vielleicht sogar zu klein gewordenen T-Shirts werden schicke Einkaufstaschen – und das ganz ohne Nähen. Stattdessen sorgt eine Knotentechnik für pfiffige Fransen an der Unterseite, ist also im wahrsten Sinne des Wortes „kinderleicht“.
Bauernhof-Besuch, Insekten-Hotels basten, Gemüsebeet anlegen
„Manche würden sie bestimmt wegwerfen“, erklärt Klara den Nachhaltigkeitsgedanken hinter dem Bastel-Projekt. Wenngleich das für sie und ihre kleine Schwester Lina (8) nicht gilt. „Wir würden sie vererben“, erläutert die Achtjährige. „Das T-Shirt gehörte erst meiner Schwester und davor noch zwei Mädchen.“
Die gesamte Klimawoche hat ihr Spaß gemacht, dabei kann sie sich gar nicht entscheiden, was am meisten. Der Besuch auf dem Bauernhof fällt ihr zuerst ein, aber auch das Bemalen von Stofftaschen, Basteln von Insektenhotels oder das Anlegen eines Gemüsebeets mit Schnittlauch, Salat und Kresse, die sie bald auch selbst ernten kann.
Jugendliche erklären Kinder Klima und Klimaschutz
Währenddessen bauen mehrere Jungen Insektenhotels aus alten Blechdosen, die mit Stroh, Strohhalmen und Bambus gefüllt werden – ebenfalls leicht und ebenfalls Upcycling. Wenngleich das Thema Basteln hier auf weniger Gegenliebe trifft. Gelernt haben sie aber trotzdem was: Viel Fahrradfahren und wenig Plastiktüten benutzen, zählt Julius (11) auf. Und dass Steaks zwar lecker, aber schlecht fürs Klima sind.
Auch interessant
Bei allen Aktionen ging es darum, die Kinder spielerisch an das Thema Umwelt- und Klimaschutz heranzuführen, erläutert Klimaschutzmanagerin Ioanna Ioannidou, die das Programm gemeinsam mit den Jugendzentren erdacht hat. Dabei habe besonders der Donnerstag Eindruck bei den Kindern hinterlassen. An dem war die Umwelt-Jugendgruppe „Paradise Rebooting“ da und hat mit ihnen Experimente durchgeführt – etwa ein Windrad gebaut oder erklärt, was passiert, wenn ein Eisberg schmilzt.