Sprockhövel. Der große Freund des Reitsports und Pferdezüchter aus Haßlinghausen starb mit 90 Jahren. Wegbegleiter bezeichnen ihn als Urgestein.

Fritz Eierding ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Insbesondere in Haßlinghausen war der Reitsportfreund, der auf seinem Hof an der Wittener Straße auch Pferde züchtete, bekannt wie der berühmte bunte Hund, zumal er sich gerne und mit glücklicher Hand auch immer wieder in die Geschicke seiner Heimatstadt Sprockhövel einmischte. Und wie es bei beliebten Menschen so ist, sind es viele schöne Erinnerungen, die sich mit Fritz Eierding verbinden.

Spannung auf dem Pfingstturnier

Sein Herz schlug für den Märkischen Reit- und Fahrverein (MRuFV), dem er über viele Jahre als Jugend- und Sportwart verbunden war. "Bei spannenden Ereignissen wie dem alljährlichen Pfingstturnier war er nach Möglichkeit immer dabei, der Pferdesport gab ihm sehr viel", erinnert sich Bärbel Stahlhut vom Stadtsportverband, für dessen Fachbereich Reitsport Eierding mit stets großem Vergnügen Ehrungen an die vielen jungen Reitsportler vergab. Im EN-Kreis versah er die Funktion als Ponywart.

CDU-Sportpreis für sein Ehrenamt

Auch die CDU Sprockhövel hat frühzeitig die besondere Bedeutung von Fritz Eierding für die städtische Gemeinschaft erkannt. Im jährlichen Wechsel vergeben die Christdemokraten einen Kultur- und einen Sportpreis, mit dem ehrenamtlich engagierte Persönlichkeiten gewürdigt werden sollen. 2004 hat Eierding den CDU-Sportpreis erhalten. In der Laudatio wurde berichtet, wie der geprüfte Reitwart und Pacoursaufbauer Eierding von 1948 bis in die Achtzigerjahre hinein auch ein erfolgreicher Turnierreiter im Einzel und in der Mannschaft war. Die Auszeichnung der CDU galt einem halben Jahrhundert Ehrenamt.

Erinnerungen an den Nationalsozialismus

Auch der jüngeren Generation galt das Interesse von Fritz Eierding. In der Wilhelm-Kraft-Gesamtschule in Haßlinghausen wird das Erinnern an den Nationalsozialismus gepflegt. Noch vor fünf Jahren erklärten sich mit Fritz Eierding und Günter Halfmeier zwei Zeitzeugen bereit, vor Fünftklässlern als Zeugen des Holocaust von Krieg und Fremdenfeindlichkeit zu berichten. "Das Schlimmste, was passieren kann, wäre ein weiterer Krieg", appellierte Eierding 2015 vor den jungen Gesamtschülern und beeindruckte sie damit sehr.

Weihnachtsklänge in der Scheune

Dem evangelischen Posaunenchor lieh Landwirt Fritz Eierding regelmäßig im Mai einen Planwagen für eine Ausfahrt, und die Bläserinnen und Bläser dankten es ihm regelmäßig mit einem Ständchen in der Vorweihnachtszeit auf Hof Eierdinng an der Wittener Straße. In der Scheune nahm der Senior dfür Platz und lauschte andächtig der schönen Musik: "Es ist ja so schön, wenn die Lieder aus der Kindheit in Erinnerung gerufen werden", sagte er dankbar.