Sprockhövel. An der Schevener Straße in Sprockhövel wird zurzeit gebohrt, um danach alte Bergbauschächte absichern zu können.
Entlang der Schevener Straße wurde jetzt mit Erkundungsbohrungen begonnen. Im Auftrag der Bezirksregierung soll ermittelt werden, wie viele Schächte in dieser Gegend in Obersprockhövel verlaufen, um sie sicherheitshalber zu verfüllen und somit vor Tagesbruch zu schützen.
Vielbemüht ist das Bild eines Schweizer Käses, dem der Untergrund unter dem Ruhrgebiet nach mehreren Jahrhunderten Bergbautätigkeit gleiche. Doch sehen kann man sie nicht, daher führt Peter Hogrebe, Dezernent für Altbergbau beim Regierungspräsidenten in Arnsberg, ein Kataster mit historischem Kartenmaterial. "Das ist jedoch nur quadratkilometerscharf", sagt Hogrebe. Wie genau die alten Schächte verlaufen, muss dann durch Bohrungen ermittelt werden.
Hogrebe und seine Mitarbeiter sind zuständig für alle Schächte in Nordrhein-Westfalen, die nicht in der Verantwortung von Firmen wie der Ruhrkohle AG, Thyssen-Krupp oder Eon liegen. "Wir haben über 2600 Schächte in einer Tabelle, die wir Fall für Fall abarbeiten", erläutert der Fachmann. In Obersprockhövel lag nicht etwa ein akuter Fall vor, wo sich die Erde gesenkt hätte. "Die Schevener Straße war in unserer Risikoplanung nun mal dran, jetzt haben wir präventiv den Verlauf von fünf Schächten hier soweit untersucht", sagt Hogrefe.
Fest steht bislang, dass es sich um Schächte des Steinkohlebergbaus aus dem 19. Jahrhundert handelt, deren genauer Verlauf jedoch noch nicht feststeht. Liegen alle Daten vor, werden in die Bohrlöcher Plastikrohre eingeführt, über die dann in einer langen Prozedur Beton in die Hohlräume eingefüllt wird. Am Ende erst gibt es Gewissheit, wie groß die Schächte gewesen sind. "Nach einem Monat ist die Masse dann abgebunden, das Areal ist "dauerstandsicher". Wege der verschiedenen Unwägbarkeiten ist es nocht nicht klar, wie lange es zu Beeinträchtigungen des Verkehrs an der Schevener Straße kommen wird.