Sprockhövel. Reisebüros aus Sprockhövel informieren zurzeit nur per Mail oder am Telefon. Viele Rückfragen zu Risikogebieten und An- und Abreise

Der zweite Lockdown könnte länger dauern. Der Januar ist indes klassischer Reiseplanungsmonat: Wie geht es den Reisebürobetreibern derzeit? Gibt es bei den Sprockhövelern aktuell überhaupt eine Nachfrage zu Urlaubsreisen? Und falls ja: Ist zurzeit nur noch Urlaub in Deutschland gefragt oder wohin wollen die Sprockhöveler? Unter welchen Bedingungen ist Reisen derzeit möglich? Die WAZ hat nachgefragt.

Kein Trend zum Inlands-Urlaub

"Bei uns werden zur Zeit sehr wohl Urlaubsreisen nachgefragt, auch wenn wir unsere Kunden im Moment nur telefonisch und per Email beraten dürfen", sagt Michael Heringhaus, Geschäftsführer des TUI Reisecenters auf der Mittelstraße. Die Nachfrage sei zwar im Gegensatz zum Vorjahr durchaus geringer, aber er gehe fest davon aus, dass sich das zeitnah ändern werde, ergänzt er. Einen Trend zum Inlands-Urlaub habe er nicht festgestellt, vermehrte Inlandsreisen seien vielmehr den Forderungen der Politik zuzuschreiben. "Wenn überhaupt, gibt es einen Trend zu Auslandsreisen." Seine Kunden buchten zurzeit entweder sehr kurzfristig einen Tapetenwechsel oder gleich für den kommenden Sommer.

Gefragt: Kanarische Inseln und Malediven

"Die Kanaren und auch die Malediven sind bei uns gefragt, darauf haben wir natürlich auch unsere Angebote zugeschnitten", sagt Heringhaus. Also einfach Sonne, Strand und Meer und buchen? Mitnichten: "Unsere Kunden fragen zur Zeit bei der Wahl der Reisedestination erst mal zwei Sachen ab: Ist es ein Risikogebiet und wie problemlos ist die An- und Abreise?"

https://www.waz.de/staedte/sprockhoevel/den-waz-newsletter-fuer-sprockhoevel-abonnieren-so-gehts-id230094166.html

Abgesehen davon gebe es wichtige Informationen, die man nur durch Recherche oder eine gute Reisebüro-Beratung erfahre, erläutert Heringhaus. Beispielsweise würden derzeit die fünf kanarischen Inseln vom Robert-Koch-Institut insgesamt als Risikogebiet gewertet, obwohl nur Gran Canaria und Teneriffa eine Inzidenz zwischen 55 bis 80 aufweisen (Stand: 30. Dezember 2020), so Heringhaus. "Die anderen Inseln liegen sogar weit unter 50 – sind also mit unseren Zahlen gar nicht vergleichbar."

Einreisebestimmungen ändern sich mitunter täglich

Für die Einreise auf die Kanaren und auf die Malediven müssten Reisende zur Zeit einen negativen PCR-Test nachweisen, gibt Heringhaus weiter an. „Für die Kanaren darf er nicht älter als 48, für die Malediven nicht älter als 96 Stunden sein – aber das sind alles Momentaufnahmen“, betont er. Jeder Reisende müsse sich unbedingt selbst die Bestimmungen auf den Internetseiten des Gesundheitsamts, des Robert-Koch-Instituts oder des Auswärtigen Amts verfolgen, da sie sich häufig änderten.

Nachfrage bei Reisebüros sehr unterschiedlich

"Bei uns ist die Nachfrage derzeit gleich null", erzählt Gabriele Menzler, Geschäftsführerin des Haßlinghauser Reisebüros auf der Mittelstraße. Kunden würde sie aktuell gerne Kreuzfahrtreisen empfehlen. Natürlich müssen auch Schifffahrts-Fans einen negativen Corona-Test vorweisen, um an Bord gelassen zu werden. "Große Anbieter wie AIDA Cruises und Mein Schiff kooperieren dafür mit den Helios-Kliniken, die Gebühr für den Test ist bereits im Reisepreis enthalten."

Tipp: Reiserücktrittsversicherung abschließen

Auch Menzler empfehle derzeit Urlaub auf den Kanarischen Inseln, neben Portugal, – „und wenn es eine Fernreise sein soll, ist auch Kuba gut möglich.“ Sie sehe genauso keinen Trend zum Urlaub in der Heimat wie Heringhaus: "Unsere Kunden sagen, sobald es wieder möglich ist, werden sie wieder viel ins Ausland reisen." Für Urlaubswillige hat Menzler Tipps parat: "Besonders komfortabel ist ein Corona-Test an den Flughäfen Düsseldorf und Köln, den man spätestens am Vortag der Reise durchführen muss – zu 59 Euro." Ein positives Testergebnis sollte möglichst einkalkuliert werden: "Schließen Sie eine Reiserücktrittsversicherung ab, die in dem Fall die Kosten der ausgefallenen Reise trägt." Und auch die Rückreise müsse bedacht werden: "Informieren Sie sich, ob Sie bei Wiedereinreise aus ihrem Urlaubsland in Quarantäne müssen."

Reise-Informationen

Auswärtiges Amt – Einreisebeschränkungen und Quarantänebestimmungen:
www.auswaertiges-amt.de/de/quarantaene-einreise/2371468

Reiseinformationen bezüglich des Coronavirus auf der Webseite des Robert-Koch-Instituts: www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Transport/Info_Reisende_Tab.html

Das Kreisgesundheitsamt der Kreisverwaltung in Schwelm ist für die Sprockhöveler Bürgerinnen und Bürger in den Bereichen Gesundheitsschutz und mehr aktiv. Telefon-Nummer: 02336 / 93-0, www.enkreis.de/gesundheitsoziales/gesundheit.html