Sprockhövel. Biologe Peter Roos vom Naturschutzbund stellt eine einfache Wanderstrecke in Sprockhövel vor. Dort kann man viele bunte Insekten beobachten.
Die 3,8-Kilometer lange Wanderung durch das Sprockhöveler Hügelland wird besonders die Naturfreunde erfreuen, die einen Blick für die kleinen fliegenden Kostbarkeiten in Wiesen und Wäldern haben. Denn Nabu-Mitglied und Biologe Dr. Peter Roos ist Experte für Schmetterlinge und ganz begeistert, wie viele Arten es wieder in Sprockhövel gibt. Bei der Tour sollte man vor allem auf die Insektenvielfalt achten.
Blick über das Bachtal in Sprockhövel
Startpunkt ist die Wuppertaler Straße, von der sich die Wanderer auf die Pennekampstraße begeben. Nach der Überquerung eines Baches zweigt man von der Straße nach rechts ab am Waldrand entlang, von wo man einen herrlichen Blick über das Bachtal genießen kann. Von dem nächstgelegenen Wohnhaus biegt man nach links ab und folgt nach einem kurzen Stück nach rechts einem wenig sichtbaren Pfad direkt hinter den Gebäuden entlang.
„Manchmal auf engem Weg führt die Tour eine längere Zeit geradeaus durch bäuerliche Landschaft und Hecken“, beschreibt Peter Roos die Wanderung. Ein kleiner Bach wird überquert, wobei sich vor den Wanderern immer das Bachtal und die dahinter liegenden Wälder erstrecken. Nach dem Blick auf zwei Teiche rechts am Weg befindet man sich am Rande des Naturschutzgebietes „Südliches Sprockhöveler Bachtal“.
Zwischen Wald und Bach
Diese Schmetterlinge sind zu sehen
„Kurz nach Beginn der Wanderung, wenn wir uns zwischen Hecken und Wiesen bewegen, können wir im Frühjahr auf den freien Wiesenflächen, auf denen das Wiesenschaumkraut wächst, den Aurorafalter beobachten. Der männliche Falter ist gleich an den leuchtend orangefarbenen Flecken der Vorderflügel erkennbar“, berichtet Roos. Das Weibchen dagegen sieht eher aus wie ein Kohlweißling.
Auch später im Jahr sind Zitronenfalter, Tagpfauenaugen und der C-Falter zu sehen. Er bevorzugt die Saumbereiche zwischen freier Fläche und Waldrand. Außerdem kommen noch „zwei leuchtend blaue Juwele“ hinzu: Der Hauhechel-Bläuling und der Faulbaum-Bläuling, erklärt Peter Roos ganz begeistert.
Weiter geht es dann vorbei an einem Wohnhaus, bis man schließlich nach rechts Richtung Wald ins Bachtal abbiegt. Danach geht man – sich immer rechts haltend – im Wald wieder nach oben, bis man den Radweg erreicht. Diesem folgt man, bis die Quellenburg erreicht wird und begibt sich dort auf den Rad- und Wanderweg Richtung Niedersprockhövel. Hat man die Wuppertaler Straße überquert, nimmt man den nächsten Abzweig vom Radweg nach halb rechts. Von dort wird schnell wieder der Ausgangspunkt der Wanderung erreicht.
Peter Roos versucht, bei dieser Wanderung den Blick für Insekten zu schärfen. Bevor man in den blütenärmeren Waldbereich eintritt, sollte man sich - auch entlang des Radweges auf der Strecke – das Insektentreiben auf den Blüten der verschiedenen Doldenblütler ansehen, rät der Biologe.
Käfer, Nachtfalter und mehr beobachten
„Wenn man Glück hat, findet man auf einem einzigen Blütenstand zahlreiche verschiedene Insekten wie Hautflügler, Schwebfliegen, harmlose, oft wunderschön gefärbte Wanzen, wie die Streifenwanze.“ Auch Käfer könne man beobachten, darunter verschiedene Weichkäfer. „Und wenn man besonderes Glück hat, auch einen großen metallisch grünen Rosenkäfer.“
Im Wald selbst, so Roos, sei das Insektentreiben weniger auffällig. Hier müsse man schon genauer hinschauen, um etwas zu entdecken. „Aber, versteckt auf Blattunterseiten oder getarnt auf Baumrinden sitzend, lassen sich etliche Nachtfalter finden. Auch an lichteren Stellen, wo Sonnenstrahlen die unteren Schichten des Waldes erreichen, tummeln sich gelegentlich mehrere Tiere eines Augenfalters, die Waldbrettspiel heißen.“