Sprockhövel. Ein Gartenbaufachmann ermuntert Besitzer von Häusern mit Flachdächern in Sprockhövel zur Begrünung für Bienen und andere Insekten.

Der Herzkamper Uwe Schero ist in seinem Dorf gut vernetzt, hat viele Kontakte zu Mitbürgern. Das Insektensterben und der Klimawandel sind auch hier häufig diskutierte Themen. „Wir in Herzkamp sind in ständiger Kommunikation, was man auch mit dem Nutzen für andere gestalten kann“, sagt er. Das Sterben von Bienen und anderen Insekten durch Schädlingsbekämpfung sowie das Verringern geeigneter Nahrungsquellen und Rückzugsorte habe ihn veranlasst, „beim Blick auf mein ödes Garagendach“ zu überlegen, ob er nicht einen ökologischen Beitrag leisten könnte.

Zuerst die Statik überprüfen

„Eine kurze Rückversicherung beim Garagenhersteller gab Sicherheit bei der Statik des Daches, dann habe ich Landschaftsgärtner Michael Nockemann kontaktiert“, sagt Schero. Der Fachmann fürs Grüne zeigte sich begeistert von Scheros Entschluss. „Die meisten Leute können in ihrer Umgebung etwas für die Insekten tun“, sagt Nockemann. Viele aber unterschätzten ihre Möglichkeiten.

Flachdächer früher mit Kies belegt

https://www.waz.de/staedte/sprockhoevel/in-sprockhoevel-entstehen-immer-mehr-bluehstreifen-id226162583.htmlMit Blick auf Flachdächer an Häusern, Garagen und anderen Zweckbauten rät der Gartenbaufachmann: „Viele dieser Gebäude stammen aus den 60-er Jahren, die Dachhaut ist oft mit Kies belegt.“ Nun sei das totes Material – ohne ökologischen Wert. Eine Begrünung sei da eine sinnvolle Alternative. „Wichtig ist zunächst die Prüfung, ob die Statik von Haus- oder Garagendach für eine Belastung mit Erde und Pflanzen geeignet ist“, sagt Nockemann. Bepflanzt werden könne die Fläche dann etwa mit Staudenpflanzen.

Auch viele Satteldächer sind geeignet

Auch Satteldächer seien im Prinzip für eine Dachbegrünung geeignet, „bis zu 30 Prozent Schräge sind noch vertretbar, um Vegetationsmatten anzubringen.“ Abgesehen von einem Beitrag für das Überleben von Insekten sei Dachbegrünung auf Wohnhäusern auch gut für die Isolierung. „Im Winter wird das Haus warm gehalten, im Sommer wird Hitze abgehalten.“ Das Vorbild zähle, sagt Nockemann, „irgendwann will jeder Grün auf dem Dach.“