Sprockhövel. Die Flüchtlinge, die über die Jahre nach Sprockhövel gekommen sind, geben Hilfe zurück, die sie selbst erfahren haben. Sie nähen Mundschutz.
Fleißig Mundschutz genäht wird zurzeit von Männern und Frauen, die vor einigen Jahren als Flüchtlinge nach Sprockhövel kamen.
Selbstverständlichkeit: In der Corona-Krise muss jeder für sich alleine nähen
„Sie geben jetzt ganz viel von der Hilfsbereitschaft zurück, die sie von den Bürgern erfahren haben“, freut sich Organisatorin der Flüchtlingshilfe, Miriam Venn. „Natürlich treffen wir uns in diesen Zeiten nicht mehr wie früher in Gemeinschaft und nähen alle zusammen“, sagt sie. „Das ist doch selbstverständlich.“
Auch interessant
Im Nähtreff, der normalerweise im „MachMit“ an der Mittelstraße stattfindet, können die Stoffe, die entweder gekauft oder gespendet worden sind, abgeholt werden. „Genäht wird dann in den eigenen vier Wänden“, sagt Miriam Venn. Einer alleine könne auch im Treff nähen.
Unter den Helfern sind auch viele Männer, die Schneider gelernt haben
Unter den Helfern sind auch viele Männer, denn in arabischen Ländern ist Schneider ein Männerberuf. Die einen nähen Mundschutz, andere fahren von Haustür zu Haustür und sammeln die fertigen Teile ein, die dann den Altenheimen gespendet werden.
Auch interessant
Den Nähtreff gibt es seit 2015, als viele Flüchtlinge nach Sprockhövel kamen. „Zuerst haben wir uns an der Aktion Mini-Decki beteiligt und haben Deckchen für traumatisierte Kinder genäht“, erinnert sich Venn.
Zweimal im Monat kommen die Flüchtlinge normalerweise im Nähtreff zusammen
Zweimal im Monat kommen die Flüchtlinge normalerweise im Nähtreff zusammen. Es wurden viele Nähmaschinen gespendet. „Bei vielen standen solche Maschinen noch irgendwo in der Wohnung herum, wurden aber schon lange nicht mehr gebraucht. Darüber hinaus haben wir Maschinen angeschafft, so dass sich die Menschen Kleidung selbst nähen konnten“, berichtet die 35-jährige Organisatorin.
Auch interessant
Sie freut sich sehr, dass die Hilfsbereitschaft so groß ist. Auch die Einkaufshilfe für Personen, die zurzeit das Haus nicht verlassen sollen oder können, klappe gut. „Eingebunden ist auch Rewe Lenk, der bei den Hilfsaktionen super mitzieht, so dass wir alle Menschen, die sich bei uns gemeldet haben, gut versorgen können.“
Wer Hilfe braucht, Geld oder Stoffe spenden will ,oder Mitglied der Flüchtlingshilfe werden möchte, sollte vorher unter 02339/9249756 anrufen, bittet Miriam Venn.