Sprockhövel. Buchhändlerin Helga Schulz intensiviert den Liefersservice für ihre Stammkunden. Gutscheinaktionen könnten finanziell akut helfen
Weite Teile des Einzelhandels erleben die Auswirkungen der Corona-Krise als existenzielle Herausforderung. Helga Schulz, Inhaberin des Buchladens an der Hauptstraße, setzt in Zeiten geschlossener Ladenlokale auf besonders guten Kundenservice.
Beratung bei Händler des Vertrauens
Mit der Problematik des Onlinehandels kämpft die Sprockhöveler Inhaberin eines stationären Buchhandels schon, seit sie 2007 das Ladenlokal übernommen hat. Natürlich hat Helga Schulz in normalen Zeiten Laufkundschaft, Menschen, die mal zum Stöbern reinschauen und dann mit einem Buch wieder rausgehen. Deutlich wichtiger sind jedoch die Stammkunden. "Das sind Leserinnen und Leser, die vertrauensvoll Beratung von mir in Anspruch nehmen wollen", sagt Helga Schulz. Die gebe es bei den Online-Händlern nunmal nicht, und die gewinnt in Zeiten, wo viele gezwungenermaßen zu Hause bleiben müssen und hier auch den größten Teil ihrer Freizeit verbringen, an Bedeutung. "In der unüberschaubaren Fülle an Neuerscheinungen wird Orientierung benötigt, die kann der Buchhändler des Vertrauens leisten."
Stammkunden aus der ganzen Region
Und so telefoniert Helga Schulz jetzt häufig mit Buchfreunden, die, wie sie oft verwundert feststellt, längst nicht nur aus Niedersprockhövel kommen, sondern auch aus Hattingen und Haßlinghausen und der Umgebung. Andere Interessierte stoßen über die Homepage des Buchladens auf Helga Schulz, die sie seit 2009 unterhält. Da Schulzes Kontakt zu ihrem Auslieferungslager bislang noch funktioniert, erhält sie noch die gewünschte Ware, die sie dann selbst zum Kunden bringt. Den Beutel mit der Lektüre legt sie vpr die Haustüre, im Gegenzug nimmt sie einen am Briefkasten angeklebten Umschlag mit dem passenden Barbetrag entgegen. So kann sie sich einigermaßen über Wasser halten.
Gutscheine bringen schnell finanzielle Entlastung
Eine weitere Möglichkeit, die Phase geschlossener Ladenlokale zu überstehen, ist die Idee mit Gutscheinen. Helga Schulz berichtet von einer Initiative, bei der Kunden jetzt Beträge wie 20 Euro in Gutscheinen investieren, die Ware aber erst in der Nach-Corona-Zeit einlösen. "Das würde uns Händlern aktuell durchaus helfen", sagt die Sprockhövelerin.