Die Idee für ein besonderes Getränke zum Stadtjubiläum Sprockhövels kam von Bürgern. Die Destillerie Habbel setzte sie jetzt um.

Es ist ein ganz besonderer Knüller beim Stadtjubiläum im kommende Jahr: Am Donnerstag stellte die Haßlinghauser Destillerie Habbel den Jubiläums-Gin vor, der zum 50. Geburtstag von Sprockhövel gereicht werden soll. Und wahrlich, abgesehen von der Glasflasche sind fast alle Zutaten des edlen Destillats aus der Stadt, in der es gebrannt wird.

Idee stammte von Sprockhöveler Bürgern

Und auch die Idee stammt aus Sprockhövel. „Wir hatten die Bürger eingeladen, im Gespräch mit Stadt und Stadtmarketing eigene Vorschläge für das Stadtjubiläum einzubringen“, berichtet Michael Ibing, Vorsitzender des Stadtmarketings. Und da sei eben auch eine „Schnapsidee“ geäußert worden. Ein weiteres Gespräch fand dann in den Räumen der Brennerei an der Gevelsberger Straße statt, mit Bürgermeister, Beigeordnetem und der Geschäftsführung von Habbel. „Bei diesem Treffen schlug ich vor, einen Sprockhövel-Gin herzustellen“, sagt Senior-Chef Michael Habbel. Gin – das basiert auf Wacholder, Bestandteil des Stadtnamens und -wappens. „Ein Getränk, das in Verbindung mit Tonic Water trendy ist und somit auch ein Getränk für junge Menschen“, ergänzt seine Tochter Michaela.

Wasser aus dem eigenen Brunnen

So stellt er sich dar, der Sprockhöveler
								Jubiläums-Gin.
So stellt er sich dar, der Sprockhöveler Jubiläums-Gin. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Und es gibt noch mehr Bezüge zur Stadt, die nächstes Jahr ein halbes Jahrhundert alt sein wird: „Das Wasser für den Gin kommt aus unserem eigenen Brunnen, das Getreide für den Alkohol vom Acker in Haßlinghausen“, verrät Michaela Habbel. Abgesehen von den zweijährig getrockneten Wacholderbeeren aus der Toscana und der Zitrone stammen alle Pflanzenzutaten ebenfalls aus Sprockhövel: Holunder, Beifuß, Schafgarbe, Rhabarber – viele frisch aus dem Habbel-Garten. Ein weiterer Clou: Anstelle der sonst beim Klären des Destillats verwendeten Aktivkohle setzt die Brennerei Habbel beim Sprockhövel-Gin einen ganz besonderen Stein ein. „Wir lassen uns aus Weuste Ruhrsandstein liefern, der, in kleine Stücke gebrochen als Filter wirkt“, erläutert Michaela Habbel. An den Oberflächen der Steine setzen sich die Schwebstoffe und Öle ab, die aber später von den Steinen vor der Wiederverwertung abgewaschen werden.

300 Flaschen wurden bereits abgefüllt

300 Flaschen hat Habbel abgefüllt, „schauen wir, wie lange sie reichen“, schmunzelt der Seniorchef. Das Etikett hat Lutz Heuser, Chef der Wirtschaftlichen Interessengemeinschaft Sprockhövel, entworfen. Zu kaufen gibt es den Jubiläums-Gin zunächst ausschließlich bei Habbel im Laden. Beim Vorstellungstermin in der Destillerie teilte Bürgermeister Ulli Winkelmann mit, offiziell werde der Sprockhövel-Gin auf der Stadtparty eingeführt, die am 8. August nächstes Jahr gefeiert wird.

Destillerie seit 1878 in Familienbesitz

Seit 1878 ist die Destillerie & Brennerei Heinrich Habbel in Sprockhövel bereits im Familienbesitz. Die ehemalige Kornbrennerei mit angeschlossener Landwirtschaft ist heute die größte Obstbrennerei in der Region . Michael Habbel, der die damalige Kornbrennerei in den 1960ern von seinem Vater erbte, hatte schon früh die Ambitionen, sein Hobby zum Beruf zu machen. So kam es bereits in den 1970er Jahren dazu, dass er von Korn auf Obst umstellte. Die Produktpalette der Brennerei Habbel bot somit nicht nur Produkte aus Korn, sondern auch eine Reihe von Obstbränden und Likören. Ein weiteres Produkt der Leidenschaft ist der „Uralter Whisky“ aus der Brennerei, der 1977 von Michael Habbel destilliert wurde. Dieser Whisky ist außerdem Deutschlands ältester Whisky und wurde mehrmals auf internationalen Messen wie etwa der Interwhisky ausgezeichnet.

INFO

Auch der regionale Einzelhandel hat bereits Interesse am Sprockhövel-Gin angemeldet. Dort könnte er im kommenden Jahr zu kaufen sein.

Michael Habbel gibt bekannt, dass das besondere Jubiläumsgetränk 19,90 Euro pro Flasche kosten wird.