Sprockhövel. Der Mitmach-Zirkus’ Casselly präsentiert eine Galavorführung in Sprockhövel. Die Zirkus-Kunststücke haben die Kinder im Ferienspaß einstudiert.
Der Zirkus ist in der Stadt. Am Freitagnachmittag zeigten 92 Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren ihren Familien, was sie in der vergangenen Woche beim Projekt-Zirkus Casselly gelernt hatten. Die Mitmach-Aktion ist Teil des Ferienspaß-Programms der Stadt.
Zirkus stellt unterschiedliche Nummern vor
Am Montag stellten die Zirkusleute den Kindern die unterschiedlichen Nummern vor, damit sich jedes Kind für eine Attraktion entscheiden konnte. Die Schwestern Elina (10) und Sophia (12) wählten die Bodenakrobatik. „Wir sind auch im Turnverein“, erklärt die jüngere.
Wenige Minuten vor dem großen Auftritt in der Galavorstellung wirken die Mädels gar nicht nervös. Sie sitzen ihrer Gruppe zugeordnet im hinteren Bereich des Sitzrondells. Die Bodenakrobatiker sind an ihren lilafarbenen Samtbodys zu erkennen. Neben ihnen sitzen Mädchen mit Dutt, blauen Bodys und Glitzer im Gesicht. Leandra (9) ist eine von ihnen. Sie fischt sich Popcorn aus der Tüte und erzählt von ihrem Auftritt: „Ich mach’ die Nummer mit dem Vertikalseil.“
Keine Höhenangst am Vertikalseil
Damit meint sie das lange Seil, das vom Dach des Zirkuszelts bis hinunter in die Manege reicht. Ob sie da keine Angst habe wegen der Höhe? „Nein, unsere Lehrer haben uns das ja super beigebracht. Da muss man keine Angst haben.“
Engagement für den Zirkus
Der Projekt-Zirkus Casselly macht im Rahmen des Sprockhöveler Ferienspaßes Halt in der Stadt. Ziel ist es, innerhalb einer Woche eine ganze Zirkusvorstellung mit den Kindern einzustudieren. Etwa sechzehn Nummern stellen die Profis den Kindern im Mitmach-Zirkus vor.
Maßgeblich finanziert wird das Projekt durch den Lionsclub Herbede/Sprockhövel, der die Gagen der Zirkusleute übernimmt. Der Kinderschutzbund Hattingen/Sprockhövel übernimmt die Kosten für einen Sportpädagogen und für zwei professionelle Gestalterinnen, die an zwei Nachmittagen mit den Kindern basteln.
Zusätzlich engagieren sich elf bis zwölf Menschen ehrenamtlich, erklärt Peter Schröter vom Jugendamt.
Auch Lilian (9) hat sich für diese Nummer gemeldet. Sie macht schon seit ihrem fünften Lebensjahr jedes Mal bei dem Zirkusprojekt mit. „Trapez und Seiltanz habe ich schon mal gemacht. Dieses Jahr habe ich mich für das Vertikalseil entschieden, weil das zum ersten Mal angeboten wird“, erklärt sie.
Zauberer, Clowns, Jonglage und Hundedressur
Neben den Akrobatik-Einlagen bietet die Vorstellung auch die anderen Klassiker aus der Manege: Zauberer, Clowns, Jonglage – all das bekommen die Zuschauer im ersten Teil der Show zu sehen.
Eröffnet wird die Vorstellung von der Hundedressur-Nummer. Hund Blacky betritt nach den Dresseuren die Manege und nimmt wie selbstverständlich Platz auf seinem Hocker. Blacky ist ein Appenzeller Sennenhund, mit „einem Stück Husky drin“, vermutet Peter Schröter vom Jugendamt, der hauptamtlich für den Zirkus im Rahmen des Ferienspaß verantwortlich ist. Die eisblauen Augen von Blacky sprechen definitiv für den Schlittenhund-Einschlag. Auf Kommando springt der Rüde durch Reifen, über Bänder und zu guter Letzt gleich durch fünf Reifen in einem Satz.
Clowns tanzen unbeirrbar
Danach betreten die Clowns das Zirkuszelt und feiern und tanzen zu lauter Disko-Musik unter dem Sternenzelt. Doch der Zirkusdirektor macht ihnen einen Strich durch die Rechnung und schaltet das pinkfarbene Radio aus. Die lebensfrohen Clowns lässt das unbeeindruckt, kaum ist er weg, geht’s weiter.
Sophie (8) ist einer der Clowns. Für sie ist es das erste Mal, dass sie mitmacht beim Zirkus. „Ich mag Clowns, deshalb habe ich mich für die Nummer gemeldet.“ Nächstes Jahr wolle sie auf jeden Fall wieder mitmachen. Auch für Leandra steht fest, dass sie im kommenden Jahr wieder dabei ist: „Mich fasziniert am Zirkus, wie schnell die Zirkusleute solche Nummern einstudieren. Ich guck das auch gerne im Fernsehen. Deshalb machen ich im nächsten Sommer wieder mit.“