Sprockhövel. Die Stadtverwaltung hat am Mittwoch zusammen mit den Siedlern Am Halloh in Sprockhövel zwei „Smileys“ gegen zu viel Fahrtempo freigegeben.

Darauf haben die Anwohner der Siedlung Am Halloh lange warten müssen: Am Mittwoch hat die Stadtverwaltung erste Maßnahmen gegen zu hohe Geschwindigkeit und Lärm an der Quellenburgstraße vorgestellt. Seit Jahren klagen die Anwohner über eine erhöhte Lärmbelästigung durch zu schnell fahrende Motorräder und Autos. Gerade die motorisierten Zweiräder nutzen die kurvenreiche Strecke zischen Schmiedestraße und Wodantal, um ordentlich Gas zu geben. In den vergangenen Jahren waren hier schon Biker mit 120 statt der erlaubten 50 km/h von der Polizei erwischt worden.

Gefahr auch durch schwer einsehbare Kurve

Zusätzlich besteht ein erheblicher Gefahrenpunkt durch die Zufahrt des Siedlungsgebietes, die in einer schwer einsehbaren Kurve liegt und wo die Sicht durch einen Heckenbereich versperrt wird. „Zwar gibt es an der gegenüberliegenden Seite einen Spiegel, der in die Kurve hineinschauen lässt, doch wenn die Autos wie so oft schneller fahren, kommt es zu sehr gefährlichen Begegnungen“, berichtet Eva Lünenschloß, eine der Anwohnerinnen.

Dort verläuft auch der Schulweg, den die Kinder der Siedlung in Richtung Kreuzung Schmiedestraße/Quellenburgstraße auf einem schmalen Randstreifen bewältigen. Dort wechseln sie die Straßenseite, um die Grundschule Hobeuken zu erreichen.

Straßen.NRW lehnt zunächst „Smileys“ ab

Die Kreisstraße Quellenburgstraße befindet sich in der Zuständigkeit von Straßen.NRW. Um eine schnelle Linderung der beschriebenen Problematik zu erreichen, hat der Beigeordnete Volker Hoven Ende vergangenen Jahres bereits zugesagt, zwei Dialog-Displays in Form von „Smileys“ an der Quellenburgstraße aufzustellen. Durch ein grünes oder rotes Lichtsymbol wird dem Verkehrsteilnehmer angezeigt, ob die geltende Höchstgeschwindigkeit eingehalten wird. „Es ist ein erster Schritt“, sagte Hoven jetzt im Rahmen einer kleinen Feierstunde.

Herzkamp dient als Vorbild

Hartwig Holzbrink (73) protestiert gegen die Umfahrung der Maut durch Lkw am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord. Foto:
Hartwig Holzbrink (73) protestiert gegen die Umfahrung der Maut durch Lkw am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord. Foto: © Funke Foto Services GmbH | Fischer

Nachdem eine Abordnung der Siedler am Halloh ihrem Unmut in der Fragestunde einer Verkehrsausschusssitzung im vergangenen Jahr Luft gemacht hatte, schaffte die Stadtverwaltung im Dezember zwei „Smileys“ an. „Dann teilte uns Straßen.NRW mit, dass wir sie nicht aufstellen dürfen“, berichtete Hoven den Anwohnern. Die Begründung: Auf der so genannten freien Strecke, außerhalb der geschlossenen Ortschaft, werden solche Geräte in der Regel nicht genehmigt. Die Stadt führte gegenüber der Hagener Behörde an, bereits gute Erfahrungen mit diesen Geräten in Herzkamp gemacht zu haben, und nach einer Verhandlungsrunde in Hagen erteilte Straßen.NRW die Genehmigung. „Das Energieproblem lösten wir, indem wir ein Gerät nachts über eine Laterne mit Strom aufgeladen, das andere bekommt Solarstrom“, so der Beigeordnete Hoven. Der städtische Bauhof sorgte dann für die Aufstellung der beiden Geräte.

Erste Schritte gegen den Lärm

Auch die SPD, die sich über den Ratsherrn Markus Gronemeyer besonders für eine Verbesserung der Situation für die Anwohner der Siedlung eingesetzt hatte, freute sich über die ersten Schritte gegen den Lärm und die zu hohe Geschwindigkeit.

INFO

In einem weiteren Schritt soll von der Straße Am Halloh eine Stichstraße über die Wiese bis zur Weststraße gezogen werden. Von dort aus kann man dann gefahrlos in die Quellenburgstraße einbiegen.

Der Schritt wurde jetzt möglich, weil es eine Zusage des Grundstückeigentümers für eine solche Stichstraße gibt, berichtete Beigeordneter Hoven.