Sprockhövel. . Der Skiclub fährt am heutigen Samstag nach Ischgl. Stadtmeister werden in Sprockhövel schon seit Jahren nicht mehr gekürt. Es fehlen Teilnehmer.

Der Skiclub Sprockhövel macht sich am heutigen Samstag ins österreichische Ischgl auf, um entspannt die letzten Abfahrten dieser Wintersaison in Angriff zu nehmen – während sich hierzulande allmählich der Sommer bemerkbar macht und die Natur immer mehr ihre grüne Pracht zeigt. Da ziehen die Skiclub-Reisenden lieber auf zwei Brettern ihre Spuren in den Frühlingsschnee.

Die Meisterschaften fanden im Riesenslalom statt

Beim im Jahr 1979 gegründeten Skiclub wurde jedoch nicht immer nur entspannt die Pisten runtergewedelt. Auch der Wettkampfgedanke kam nicht zu kurz, denn von 1982 bis 2002 veranstaltete der Verein Stadtmeisterschaften im Skifahren. Die erste Titelträgerin damals war Susanne Kurz, der erste Titelträger Walter Schwaiger.

Filip Vanderborcht (v.l.) sowie Marcel und Uwe Kötter unternehmen einiges, um wieder mehr junge Menschen für den Skisport zu begeistern.
Filip Vanderborcht (v.l.) sowie Marcel und Uwe Kötter unternehmen einiges, um wieder mehr junge Menschen für den Skisport zu begeistern. © Fischer

Wer bei den letzten Meisterschaften triumphieren konnte, ist nicht überliefert. „Die Stadtmeisterschaften“, sagt Uwe Kötter, „wurden lange Zeit sehr professionell organisiert. Ausgetragen wurden die Wettbewerbe im Riesenslalom. Das musste man natürlich vorher anmelden, der Hang musste ja abgesperrt haben.“

Rennen anfangs mit 70 Teilnehmern

Die Rennen seien unter anderem in Bödefeld im Sauerland oder auf der Sackpfeife in der hessischen Stadt Biedenkopf ausgetragen worden, blickt der Sportwart zurück. Da bei Stadtmeisterschaften die Vorgabe galt, allen Einwohnern der Stadt eine Teilnahme zu ermöglichen, hätten die Wettkämpfe eben an solchen Orten stattgefunden und beispielsweise nicht in Österreich, erklärt der 58-Jährige.

„Anfangs waren bis zu 70 Leute am Start“, berichtet Kötter, ehe die Zahl der Läufer und das Interesse zunehmend weniger geworden seien, was zur Einstellung der Meisterschaften führte. Der Skiclub habe sich seinerzeit sogar extra eine Zeitmessung zugelegt, die es auch noch heute gibt.

Nachtskilauf unter Flutlicht in Willingen.
Nachtskilauf unter Flutlicht in Willingen. © Skiclub Sprockhövel

Sie wird allerdings so schnell wohl nicht mehr zum Einsatz kommen, da der rund 330 Mitglieder zählende Verein derzeit nicht plane, die alte Tradition wieder aufleben zu lassen. „Bis 2015 gab es auf den Fahrten noch Rennen für Kinder und Erwachsene. Mit Siegerehrung und Pokalen. Wenn wieder mehr Familien mitfahren würden, könnte man das auch wieder anbieten“, so Kötter.

Skiclub will Jugendliche anlocken

Dem Skisport fehle es generell an Nachwuchs, meint Filip Vanderborcht: „Wenn die Eltern kein Ski fahren, ist es schwierig, die Kinder dafür zu begeistern.“ Gleichzeitig verdeutlicht der zweite Vorsitzende, dass der Skiclub nicht untätig ist beim Vorhaben, junge Menschen anzusprechen.

„Marcel Kötter macht in diesem Bereich sehr viel. Er hat Fahrten für 18- bis 25-Jährige organisiert. Und er geht mit jungen Leuten regelmäßig in die Trampolinhalle oder zum Klettern.“ Über diese Angebote möchte man versuchen, den ein oder anderen auch zum Skifahren zu bewegen, äußert der 35-Jährige die Hoffnung, wieder mehr Vereinsmitglieder begrüßen zu dürfen.

>>>Das kostet eine Mitgliedschaft im Skiclub

Kinder bis 14 Jahre bezahlen 16 Euro für eine Mitgliedschaft im Skiclub Sprockhövel. Für Jugendliche/Studenten kostet der Jahresbeitrag 23 Euro, für Erwachsene ab 18 Jahren 34 Euro und für Ehepaare 54 Euro.

Neben der Fahrt nach Alta Badia reiste der Skiclub in dieser Saison auch nach Sölden, Obergurgl und Mellau.