Sprockhövel. . Eine Landschaftsarchitektin entwickelte einen Masterplan für die alte Bahntrasse. Änderungen auf dem Wander- und Radweg müssen nicht viel kosten.
Jetzt liegt er endlich auf dem Tisch - der Masterplan für die Trasse. „Für uns ist das eine ganz wichtige Grundlage, um den Rad- und Wanderweg weiterzuentwickeln“, erklärt Robert Franz, Sprecher des Vereins Glückauf-Trasse. Das Ergebnis ihrer monatelangen und intensiven Arbeit stellte die Iserlohner Landschaftsarchitektin Ina Bimberg jetzt vor.
„Es ist doch noch etwas anderes, wenn jemand aus dem Fach von außen auf so ein Projekt guckt und sagt, worauf man achten muss“, sagt Franz. Zum Beispiel darauf, dass sich die Trasse bei der Gestaltung aus einem Guss darstellt, damit der Weg wirklich ein eigenes Gesicht bekommt. Denn auch das regte die Expertin an.
Identifikation mit der Glückauf-Trasse stärken
Etwa 50 Interessierte seien bei der Vorstellung gewesen. „Eine beachtliche Zahl für Sprockhövel“, urteilt Robert Franz. „Wir sind zwar nicht der Eigentümer der Trasse und nicht der Entscheider, aber wir möchten auf jeden Fall die zirka 15 Kilometer weiter entwickeln.“
Viele verwertbare Ideen seien dabei von der Landschaftsarchitektin gekommen. Sie habe zum Beispiel angeregt, auf der Strecke genügend Sitzmöglichkeiten zu schaffen, neben denen Mülleimer aufgestellt werden. Auch an Bügel für Fahrräder, hat die Expertin gedacht. Und auf mögliche Bepflanzungen sei sie eingegangen. Ina Bimberg schlug Pflanzen vor, die in das jeweilige Umfeld passen. In bewaldeter Umgebung sei der Ilex ideal. In der Nähe von Obstbäumen könne man zum Beispiel Quitten pflanzen.
Kunst in den Bögen der Viadukte
Verein plant Bänke aus Eichenholz
Bei so einer Wegeführung wie der Glückauf-Trasse könne man viel Geld vergraben, sagt Landschaftsexpertin Ina Bimberg aus Erfahrung – mit Randsteinen, Schriften und Markierungen.
Um so begeisterter sei sie, dass der Verein die Trasse sachte verbessern möchte. Unter anderem mit Bänken aus Eichenholz. Der Verein habe für die Umgestaltung gute Ideen.
Der Expertin selbst hat die Arbeit sehr viel Freude gemacht. Für den Trassenverein hat sie nur überschwängliche Worte. „Dieser Verein mit seinem bürgerschaftlichen Engagement hat so viel Power, das ist ein großer Schatz“, sagt sie. „Die Leute sind voller Frohsinn, Zuversicht und Engagement, das steckt einfach an.“ Auch von der Landschaft, durch die die Trasse führt, ist sie ganz begeistert. Sie sei so abwechslungsreich. „Diese Trasse muss man zelebrieren. Sie ist auch ein integrativer Teil der Bevölkerung.“
Vor allem von den Viadukten ist Ina Bimberg angetan. „Ich habe vorgeschlagen, ab und zu Kunst in die Bögen zu hängen. Da ist sie ja auch relativ sicher, denn daran muss man ja inzwischen immer denken“, erklärt sie.
Auch mit Schildern möchte sie mehr Identifikation und Information erreichen. Man sei recht schnell an Niedersprockhövel vorbei gefahren, weil man keine Hinweise hat, dass es in dem Ortsteil so nette Geschäfte und Cafés gibt. Das könne man ja schnell ändern. Auch Schilder aufzustellen, die darauf hinweisen, dass man sich ab jetzt auf der Trasse befindet, sei ein wichtiger Teil zur Integration.