sprockhövel. Bodo Middeldorf (FDP) lud Stadt, Straßen NRW und Bürger ein. Über einen Umbau der Kreuzung Bochumer/South-Kirkby-Straße wurde erneut diskutiert.
Einmal mehr war der Unfallschwerpunkt Bochumer/South-Kirkby-Straße in Niedersprockhövel Thema von Politik, Stadt und Straßen NRW. Eingeladen hatte FDP-Landtagsabgeordneter Bodo Middeldorf, der auch Bürger zu dem Termin begrüßte.
Die brachten sich mit einigen Vorschlägen ein, wie man den Bereich L 651/L 551 entschärfen könnte. Allerdings stellten die Experten von Straßen NRW, die auch in der Unfallkommission sitzen, fest, dass man zusammen mit der Stadt, dem Kreis und der Polizei in den vergangenen Monaten alle Lösungsmöglichkeiten in Erwägung gezogen hatte.
Der Königsweg, so das Landesstraßenbauamt, sei eigentlich ein Kreisverkehr, eine Lösung, die auch alle anwesenden Bürger favorisierten. Aber genau an dieser Stelle sei das nicht möglich. „Denn so ein Kreisverkehr hat eine begrenzte Aufnahmekapazität von 20.000 Wagen in 24 Stunden. Und genau das ist hier das Problem“, erklärte Ludwig Siebert von Straßen NRW
Turbokreisel ist nicht umsetzbar
Denn es passieren diese Kreuzung mit zwei Landesstraßen jetzt schon 21.000 Autos pro Tag. „Und der Verkehr wird auf jeden Fall mehr.“ Man könne bei einem Kreisverkehr, an dem zwei Landesstraßen aufeinandertreffen, die Fußgänger nicht sicher über die Straße leiten. Vorgeschlagen wurde von einigen Bürgern, die in unmittelbarer Nähe wohnen, einen Turbokreisel zu bauen, wie es ihn auf der Grenze Haßlinghausen zu Wuppertal in der Nähe von Ikea gibt. Da hat man den Überweg für die Passanten 100 Meter vom Kreisverkehr entfernt gebaut und so für Sicherheit gesorgt.
Aber das genau geht an dieser Stelle nicht, weil von der Kreuzung aus Richtung Hattingen höchstens 50 Meter Platz sind. Wenn da Fußgänger an einer Anforderungsampel die Straße überquerten, komme es ganz schnell zu einem enormen Rückstau.
Projekt würde um vier, fünf Jahre verschoben
Das Hauptargument, dass eine völlige Umänderung der bereits fortgeschrittenen Planung wohl nicht möglich ist, waren der Kostenpunkt und die Zeitschiene. „Wenn wir jetzt ganz neu doch mit einem Kreisverkehr planen würden, wird sich das ganze Projekt um weitere vier, fünf Jahre nach hinten schieben. Wenn man aber einen Unfallschwerpunkt erkannt hat, ist die Unfallkommission gezwungen, schnell zu handeln.
Was man bei der notwendigen Planung schnell nennt. Wir gehen im Augenblick davon aus, dass hier Anfang 2021 bereits die Bagger arbeiten. Kostenpunkt der bisherigen Planung: um die 800.000 Euro. Wenn wir einen Turbokreisel neu planen müssten, sind wir bei den doppelten Kosten und bei einer Realisierung im Jahr 2026 vielleicht“, sagte Andreas Berg, Sicherheitsbeauftragter bei Straßen NRW.
Bodo Middeldorf erhielt die Zusage von Stadt und Landesstraßenbauamt, die Realisierung des favorisierten Kreisverkehrs noch einmal prüfen. „Aber Sie sind natürlich die Experten und haben die Kenntnis, was geht und was nicht“, sagte der FDP-Mann. „Wenn es nicht geht, dann ist es eben so.“