Sprockhövel. . 2018 stand nur eine Fachkraft für die Aufsicht zur Verfügung. Suche auf Stellenmarkt erfolglos. Diskussionen um Steingarten und Radstellplätze.

Wenn die Jahresbilanz des Freibades auf der Tagesordnung steht, werden von der Politik in der Regel viele Details abgefragt, die nicht unbedingt im Zahlenwerk der ZGS auftauchen. Im Freizeitausschuss konnte ZGS-Leiter Ralph Holtze krankheitsbedingt nicht befragt werden, und da der Termin für die Aussprache noch früh im Jahr lag und ohne Auskunft Holtzes kein klares Gesamtbild der Freibadsituation entstehen konnte, verständigten sich die Parteien darauf, den Bericht erst am 11. März im Betriebsausschuss, aber eben noch vor der geplanten Saisoneröffnung am 1. Mai zu erörtern.

Kontakt zu einem Personalservice-Unternehmen

Thematisiert wurde jedoch die überaus schwierige Personalsituation im Freibad, was ja direkten Einfluss hat auf die Öffnungszeiten. Petra Raithel (ZGS) berichtete von der im vergangenen Jahr erkrankten Schwimmmeisterin. „Zeitweise haben wir den Betrieb dann mit nur einer qualifizierten Aufsicht gefahren“, sagte Raithel. Die Suche über Stellenanzeigen sei erfolglos geblieben, „entweder ist der Markt leergefegt oder Sprockhövel nicht attraktiv genug“, mutmaßte sie. Mittlerweile wurde zu einem Personalservice-Unternehmen Kontakt aufgenommen, um in diesem Jahr großzügige Öffnungszeiten anbieten zu können.

Grüne gegen Schottergarten

Die Grünen hatten mit Blick auf Kleintiere, Pflanzen, Stadtklima und Vandalismus einen Antrag eingereicht, den Schottergarten im Freibad wieder abzuschaffen und die Flächen zu begrünen. So entstehe saubere Luft, Stein und Kies dagegen heizten sich auf. „Außerdem stammen die verwendeten Steine nicht aus heimischem Steinbruch, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit aus Indien oder China“, ergänzte der grüne Fraktionschef Thomas Schmitz. Matthias Kleineberg von der ZGS lehnte diese Eingabe ab mit dem Hinweis, besagte Fläche am 50-Meter-Becken sei keine Schotterfläche, sondern eine Problemlösung für „pflegeintensiven Uraltbewuchs“, der überdies Schwierigkeiten für die Badaufsicht bereitet habe. Marcel Beckers vom Freibad-Förderverein begrüßte die Initiative, das Bad zu verschönern, „das alte Gestrüpp hat keinem Badegast gefallen“. Der Ausschuss einigte sich auf einen Auftrag an die Verwaltung, bis zum Betriebsausschuss ein Konzept für die Freibadgestaltung ohne zu viel Steine zu erstellen.

Neue Hausaufgaben für die Verwaltung

Ein weiteres Thema waren die Fahrradabstellplätze. Um mehr Gäste mit Fahrrad ins Freibad zu bekommen, sollen zusätzliche Abstellplätze geschaffen werden. Verschiedene Lösungen wurden diskutiert, wobei Wolfram Junge (SPD) dafür warb, den Bereich an der Bochumer Straße auszuklammern, falls dort der in Prüfung stehende neue Busbahnhof gebaut werde. Udo Unterieser (SPD) schlug unter Hinweis auf die immer hochwertigeren Fahrräder vor, dass Gäste künftig ihre Räder mit ins Bad nehmen könnten; das begrüßte auch der Förderverein. Letztlich bekam die Verwaltung neue Hausaufgaben: Alternativstandorte zum Vorschlag im Bereich der Toranlage (auf dem Foto oben links) sollen gesucht werden, außerdem soll geprüft werden, wie teuer abschließbare Fahrradboxen wären und ob für eine sichere Aufbewahrung der Einsatz externer Dienstleister möglich wäre.

Aktuelle Zahlen zum Freibad

Ein Blick in den Jahresbericht des Freibades: Insgesamt hat das Bad einen Fehlbetrag von 338.638,70 Euro. Personalkosten in Höhe von 205.970 Euro und Sach- und Betriebskosten von 197.400 Euro summieren sich zu Ausgaben von 403.370 Euro (Gesamtaufwand: 472.700 Euro).

Die Einnahmen betrugen 2018 134.061,30 Euro.