Sprockhövel. . Neues Domizil an der Hauptstraße 62 wird größer und ansprechender sein. Die Einrichtung bietet den Gästen erstmals einen Schrebergarten und Hühner.
Die Nachricht, dass die Tagespflege am Turm ihr Domizil an der Bochumer Straße verlässt, dürfte allgemein für Unruhe sorgen – sie ist die bislang einzige Tagespflege in Niedersprockhövel. Doch zur Nachricht gehört auch, dass Birte Heidemann und ihr Team mitsamt Gästen in eine deutlich größere Immobilie mitten ins Dorf umziehen werden – künftige Adresse ist die Hauptstraße 62.
„Ich war schon länger auf der Suche nach einer Filiale, um mehr Plätze und bessere Betreuungsangebote machen zu können“, sagt Geschäftsführerin Heidemann. Als sie dann hörte, dass eine Arztpraxis im Sanitätshaus in Nähe der Sparkasse schließen würde, war die Herbederin sofort dabei.
Die Vorteile des neuen Standorts, der voraussichtlich bereits im März bezogen wird: „Zuallererst müssen meine Gäste nicht mehr die Steigung an der Mühlenstraße bewältigen, um mal als Gruppe im Zentrum ein Eis oder Pizza essen zu gehen“, sagt die Einrichtungsleiterin. Der eigentliche Gewinn für die Tagespflege ist jedoch das neue Gebäude, das zurzeit mit Hochdruck umgebaut und hergerichtet wird, selbst: Auf 270 Quadratmetern wird sich die Tagespflege, die in diesem Jahr zehn Jahre existiert, ausbreiten – ein Gewinn von 50 Quadratmetern. Das komplette Raumangebot wird ebenerdig und barrierefrei sein – das alte Domizil hatte noch ein zusätzliches Kellergeschoss mit für die Gäste wenig nutzbaren Räumen. Geht man um das neue Haus herum, wird es einen Garten mit Schrebergartenkonzept geben. „Ein Sprockhöveler wird diesen Nutzgarten und einige Seidenhühner pflegen, und unsere Gäste können mit den Tieren in Kontakt kommen.“
Gäste können mitkochen
Zentrum der neuen Einrichtung, die weiterhin den alten Namen tragen wird, ist ein großer, tageslichtdurchfluteter Raum mit einer Kombination aus offener Küche und Aufenthaltsbereich. „Wir sehen zu, dass Gäste, die sich gerne an der Zubereitung von Speisen beteiligen möchten, hier am Tresen helfen können“, sagt Birte Heidemann. Auf diese Weise würden bei dementen Menschen Alltagsfähigkeiten erhalten. Mehr Ruheräume, mehr Toiletten und ein Farbkonzept bei der Gestaltung von Wänden und Böden, das neueste Erkenntnisse auf dem Gebiet der Neurologie anwendet: „Braun- und Grüntöne beruhigen demente und hilflose Gäste. Die Böden haben keine Konturen und Linien, die homogene Farbgebung verhindert Irritationen und Stürze“, erklärt Birte Heidemann.
Statt der aktuell zwölf Plätze werden es an der Hauptstraße künftig 15 Betreuungsplätze sein, die die Leiterin und ihr 14-köpfiges Team anbietet. Da nicht immer alle Gäste anwesend sind, kann auch die Zahl der Pflegeverträge von dato 35 auf 40 erhöht werden. „Eine Warteliste haben wir aufgrund unseres Monopols immer“, sagt Birte Heidemann. Daran werde sich auch nichts durch die größere Kapazität ändern.