Sprockhövel. . Großer Schwankungen in der Nachfrage nach Betreuungsplätzen erschweren die Planung. Sprockhövel setzt in seinem Angebot auf drei Säulen.

Viele Städte können den Bedarf an Plätzen für die unter Dreijährigen nicht decken, obwohl ein Rechtsanspruch besteht. „Es ist zwar eine sehr komplexe Aufgabe, aber bisher haben wir es immer geschafft, den Bedarf zu decken“, sagt Sprockhövels Jugendamtsleiterin Ilse Crefeld. Einfach ist die Aufgabe tatsächlich nicht. Denn neben vielem Planbaren gibt es in jedem Jahr immer wieder Unwägbarkeiten wie etwa Zuzüge.

„Aber selbst, wenn es eng wurde, haben wir bisher die Kinder unterbringen können. Jede Anfrage wird geprüft.“ Mit 15 Einrichtungen ist die Flächenstadt gut aufgestellt. Ilse Crefeld freut sich über die Vielfalt der Träger, die in Sprockhövel Plätze anbieten. Es gibt drei städtische Kitas, evangelische und katholische Einrichtungen, es sind die freien Wohlfahrtsträger dabei, die Elterninitiativen und seit 2014 auch das DRK. „Damit haben wir ein breit gefächertes Angebot“, sagt die Jugendamtsleiterin.

Drei Säulen der Kinderbetreuung

Dass man sich gegenseitig aushilft, liegt auch an dem vorhandenen Netzwerk. Es gibt regelmäßige Leitungstreffen auf Pädagogen- und Trägerebene. Zu 46,8 Prozent sind die U-3-Kinder in Sprockhövel versorgt. Dazu tragen auch die 17 Tagespflegepersonen – Mütter aber auch Väter – bei, die sich um die ganz Kleinen kümmern. „Die Versorgung der unter Dreijährigen beruht bei uns auf drei Säulen: Dem Kitabereich, der privaten Tagespflege und Großtagespflegestellen, die bis zu neun Kinder aufnehmen dürfen. Bei der Tagespflege liegt die Grenze bei fünf Kindern. Die Großpflegestellen mieten für die Kinderbetreuung Räume an.“ Schwerpunktmäßig sind die Einrichtungen jeweils anders ausgerichtet, das mache das Angebot auch so interessant.

Ilse Crefeld (55) ist Jugendamtsleiterin und stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Jugend und Soziales.
Ilse Crefeld (55) ist Jugendamtsleiterin und stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Jugend und Soziales.

„Wir versuchen zwar immer, den Elternwünschen entgegenzukommen, aber oft ist das nicht so einfach zu machen. Denn die Zahl der Kinder, die untergebracht werden sollen, schwankt von Jahr zu Jahr zum Teil ganz enorm. Woran das genau liegt, weiß man nicht.“ Aber mit dieser Entwicklung verbunden sind häufig verzwickte Probleme. Im Jahr 2013 waren 171 Kinder in den Einrichtungen, ein Jahr später 205. Dann ging 2015 die Zahl wieder auf 172 Kinder zurück, um im Jahr 2016 wieder auf 208 anzusteigen. 2017 waren es 188 Kinder.

Zuletzt Ausbau der Plätze

Dies könne zur Folge haben, dass in dem einen Jahr ein Mangel an Kita-Plätzen besteht und im darauffolgenden ein Überhang vorhanden ist. „Vor diesem Hintergrund muss die anstehende Planung darauf ausgerichtet sein, flexible Lösungen zu finden, ohne dass die Qualität der Betreuung darunter leidet oder die Wirtschaftlichkeit beim Betrieb einer Einrichtung nicht gegeben ist“, schildert Ilse Crefeld die schwierige Aufgabe. Aufgrund solcher Schwankungen sei es eine echte Herausforderung, den Bedarfsplan fortzuschreiben.

Auf Empfehlung der Verwaltung hat die Politik zuletzt einen leichten Ausbau der Kita-Plätze beschlossen, was sich als bedarfsgerecht erwiesen habe.

>>> 2018/2019 stehen 744 Kitaplätze zur Verfügung

In Sprockhövel stehen im laufenden Kindergartenjahr 2018/2019 insgesamt 744 Plätzein den 15 Einrichtungen zur Verfügung.

Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) unterscheidet drei Gruppenformen. Der zeitliche Umfang der Betreuung kann 25 Stunden, 35 Stunden oder 45 Stunden wöchentlich betragen.