Sprockhövel. . Das Café Miteinander bleibt eine wichtige Anlaufstelle in der Stadt. Es herrscht weniger Andrang, doch die Flüchtlingshilfe festigt das Angebot.
Das Café Miteinander der Flüchtlingshilfe feiert in diesem Jahr seinen dritten Geburtstag. Es ist ein Ort um Kontakte zu knüpfen und erste Anlaufstelle für Geflüchtete.
Orientalische Klänge dringen aus dem evangelischen Gemeindehaus am Perthes-Ring. Denn dort feiert das Café Miteinander der Flüchtlingshilfe Sprockhövel heute Abend seinen dritten Geburtstag. Im Laufe der Jahre hat sich die Situation im Café deutlich verändert – doch noch immer ist es von großer Bedeutung. Sowohl für die Flüchtlinge, als auch für die Sprockhöveler.
„Am Anfang gab es viel Andrang“, erinnert sich Ingrid Leukers-Bölicke, eine der Mitbegründerinnen des Cafés. „Der ist in der letzten Zeit deutlich weniger geworden. Ähnlichen Einrichtungen in der Umgebung erging es genauso. Die meisten mussten schon schließen.“ Soweit ist es in Sprockhövel aber noch nicht gekommen. Hier ist man stolz, dass die Einrichtung weiterhin existiert.
Regelmäßige Aktionen
„Das Café Miteinander ist von großer Bedeutung. Dort können die Flüchtlinge Kontakte zu Einheimischen knüpfen. Und umgekehrt.“ So könne der eine vom anderen lernen.
Zahlreiche Aktionen finden regelmäßig im Café statt. So höhlen die Kinder Kürbisse aus. Im Winter backen sie Plätzchen. Masa nimmt gerne an diesen Angeboten teil. „Es macht großen Spaß“, sagt sie fröhlich. „Ich kann dort mit anderen Kindern spielen und muss nicht zuhause sitzen.“ Die Achtjährige hat es sich auf dem Schoß von Dagmar Schmelzing (63) gemütlich gemacht. Die beiden kennen sich schon, seit Masas Familie nach Deutschland gekommen ist. „Ich habe vor einigen Jahren eine Patenschaft für die Geflüchteten übernommen“, berichtet Schmelzing. „Damals gab es eine Menge zu erledigen. Heute ist das praktisch ein Selbstläufer. Die Integration war an dieser Stelle erfolgreich.“
Auch sie ist sich der Bedeutung des Cafés bewusst. „Ich denke, die Unterstützung der Mitarbeiter gibt den Familien Sicherheit. Es ist immer jemand da, der im Notfall weiterhilft.“ Das Café Miteinander soll die erste Anlaufstelle für die Flüchtlinge sein. „Es müssen Anträge ausgefüllt werden, Wohnungen gefunden oder Kurse absolviert.“
Auch das neue Projekt „Frauen unterstützen Frauen“ wird gut angenommen. Manira Issa (20) leitet den Sprachkurs. Sie selbst ist erst vor drei Jahren nach Sprockhövel gekommen. Trotzdem spricht sie schon sehr gut Deutsch. „Ich freue mich, dass ich mein Wissen an andere Frauen weitergeben kann“, erzählt sie. „Außerdem lerne ich die unterschiedlichsten Menschen im Café kennen.“
Mojtaba Habibi (20) dagegen kann dank dem Café seiner Leidenschaft nachgehen: der Musik. Er spielt besonders gern Klavier. Auf Veranstaltungen wie heute Abend teilt der junge Mann seine Leidenschaft mit anderen. „Meist führe ich persische, arabische und kurdische Musikstücke vor. Ich kann mich richtig austoben.“
<<<Café Miteinander für alle geöffnet
Das Café Miteinander ist ein Projekt der Flüchtlingshilfe Sprockhövel. Jeden Donnerstag sind alle Bürger von 16.30 bis 18.30 Uhr im evangelischen Gemeindehaus am Perthes-Ring zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Durch das Kennenlernen und Aktivitäten soll die Integration aktiv gefördert werden.