Zum ersten Beisammensein - über zwanzig Jahre nach der Schließung der Firma Hausherr - trafen sich über hundert ehemalige Mitarbeiter.
Heinz Offermanns und Raimond Siepmann, angestellt bei der Firma Hausherr. Lange her ist diese Zeit. Denn das Unternehmen, das Maschinen für den Bergbau und Bohrmaschinen für den Steinbruch herstellte, schloss 1993 endgültig seine Pforten. Jetzt kamen die beiden auf die Idee, ein Ehemaligen-Treffen zu organisieren und rannten offene Türen ein.
Hundert frühere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kamen – zum Teil von weiter her – nach Sprockhövel, um im Restaurant Zum Hackstück die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen. An die schweren Jahre nach den erfolgreichen Jahrzehnten Bergbaugeschichte kann sich auch Rudolf Zimmermann, der Enkel von Rudolf Hausherr, gut erinnern. Damals gab es Demos und viel Aufregung, als die Firma geschlossen werden musste, weil eine Hütte nach der anderen schließen musste. Auch im Ausland, wo das Sprockhöveler Unternehmen viele Kunden hatte, ging die Bergbaugeschichte dem Ende entgegen.
„Das alles aber war kein Thema bei dem Treffen der Ehemaligen“, sagt Zimmermann. „Keine Wehmut, keine Verbitterung.“ Nur ein Abend fürs Herz mit anhaltend positivem Nachklang. Weißt du noch. . . so fingen viele Gespräche an. Zu Beginn war allerdings oft auch Rätselraten angesagt. „Guck mal, kennst du den? Weißt du noch, wie sie hieß?“ Eines zeichnete allerdings den gesamten Abend aus: Lachende Gesichter, strahlend gute Laune, Begeisterung über das Wiedersehen.
Viele kleine Gruppen kannten sich noch von früher und haben sich auch schon ab und zu mal getroffen: Technische Zeichner und Konstrukteure. „Es ist immer noch ein großer Zusammenhalt zu spüren. Es haben ja sehr viele gleiche Erfahrungen“, sagt Rudolf Zimmermann, dem die Erleichterung anzumerken ist, dass es ein so gelungenes Treffen wurde. „Es war die perfekte Wiedersehensfreude.“ Viele haben sich ja zwanzig, dreißig Jahre und mehr nicht mehr gesehen. Und schließlich eben doch wiedererkannt.
Zwischen 50 und 70 bis 80 Jahre alt waren die Teilnehmer des Treffens. Viele sind nach der Schließung in andere Berufsfelder eingestiegen. Klar, dass es viel zu erzählen gab, wie der berufliche Weg weiterging und natürlich auch der private.
Mit bester Stimmung und einem „Schnäpsken“ wurde auf das Treffen angestoßen. „Respekt habe ich vor den beiden Initiatoren, die sich eine unglaubliche Mühe gemacht haben, die vielen Adressen ausfindig zu machen“, sagt Zimmermann. Viele haben alte Bilder mitgebracht und suchten per Bild die dazugehörige Person, die einige Jahrzehnte älter geworden war.
Auch sehr viele Frauen waren bei dem Treffen anwesend. „Es arbeiteten ja viele Sekretärinnen, technische Zeichnerinnen und Buchhalterinnen bei der Firma. Ich schätze, dass ungefähr 40 Prozent beim Ehemaligen-Treffen Frauen waren“, freut ich Rudolf Zimmermann.
Schon auf dem Beisammensein, dass alle Teilnehmer begeisterte, wurde der Ruf laut, auf jeden Fall weitere Treffen folgen zu lassen. „Dann aber auf jeden Fall mit Tanz dabei“, war die Anregung, mit der alle einverstanden waren. Zum Glück müssen die Initiatoren ja nicht mehr von null anfangen und alle Adressen mühsam heraussuchen.