Sprockhövel. . Der Mittelstraße ist traditionell belastet durch Autobahnabfluss, aber auch durch ungünstige Ampelschaltungen, sagen Wolfgang Weiss und Erwin Peddinghaus.
Im Gespräch mit Händlern und Bürgern aus Haßlinghausen kommt das Thema recht bald auf die Verkehrssituation entlang der Mittelstraße. Wolfgang Weiss, Einzelhändler und Vorsitzender des Werberings, und der frühere Ratsherr Erwin Peddinghaus haben die Verkehrsströme dort länger beobachtet. „Fast jeden Nachmittag ab 15.30 Uhr baut sich auf der Mittelstraße ein riesiger Stau in Richtung Rathaus und Hiddinghausen auf, da die Ampelschaltungen an der evangelischen Kirche und bei Rewe nicht dem Verkehrsstrom entsprechend eingestellt sind“, sagt Peddinghaus. Er und Weiss haben festgestellt, dass die Ampelphasen für die Fahrtrichtung aus Gevelsberg gen Norden zu lang, für den Ost-West-Verkehr hingegen zu kurz geschaltet seien. „Wenn dann noch ein Stau auf der Autobahn A1 bei Volmarstein hinzukommt, stehen die Autos bis zur oberen Schmiedestraße“, sagt Erwin Peddinghaus.
Beim städtischen Sachgebiet Tiefbau verweisen die Fachleute auf eine Überprüfung, die bereits 2016 von einem Ingenieurbüro im Auftrag der Stadt durchgeführt worden ist, nachdem immer wieder kritische Eingaben von Haßlinghausern gemacht wurden. „Nach Verkehrszählungen und Videobeobachtungen wurden die Ergebnisse und das Optimierungskonzept mit der Verwaltung und den Beschwerdeführern besprochen“, teilt Matthias Neumann vom Tiefbauamt mit. Eine neue Steuerung wurden nach Beratung im Fachausschuss im März 2017 dann einen Monat später in Betrieb genommen, nachdem die Verlegung einer Wasserleitung auf der Gevelsberger Straße durch die AVU beendet worden war.
Verschärfung durch Kreisverkehrbau
„Seitdem ist der Verkehrsfluss deutlich besser geworden“, sagt Neumann, wobei nicht ausgeschlossen werden könne, dass sich zu Stoßzeiten Staus bilden können. „Diese nehmen naturgemäß zu, wenn es etwa zu Sperrungen und Staus auf der A 1 und der A 43 kommt“, so Neumann. Dann wichen viele Autofahrer auf Umleitungsstrecken aus. Hinzu komme, dass gerade der Schwerlastverkehr zur Umgehung der Autobahnmaut und wegen der Vielzahl der Brückensperrungen und Lastbeschränkungen auf das untergeordnete, innerstädtische Straßennetz ausweiche.
Ende August hat sich die Situation sogar noch verschärft: Im Kreuzungsbereich Beermannshaus/Wittener Straße/Silscheder Straße wurde begonnen, einen Kreisverkehrsplatz zu errichten. Der wird wohl nach Fertigstellung voraussichtlich im Juli 2019 für höhere Verkehrssicherheit sorgen, wie die Experten hoffen. „Aber bis dahin werden die Bürger, aber auch der Einzelhandel weiter über Gebühr belastet“, kritisiert Peddinghaus.