Am 31. August lädt der Freundeskreis des 150 Jahre alten Baumes wieder zum Reibekuchenessen an der Hattinger Straße ein.

Der heiße Sommer macht nicht nur den Menschen zu schaffen. Auch viele Bäume haben in ihrer Wassernot Blätter und manche sogar Äste abgeworfen, um die Dürre zu überleben. Da hatte es eine prominenten Kastanie an der Hattinger Straße deutlich besser. Seit eineinhalb Jahrzehnten kümmert sich ein Freundeskreis um das Wohlergehen des mächtigen Baumes, dessen Alter von Chronisten auf gute 150 Jahre geschätzt wird. „Wir wohnen alle im näheren Umkreis unserer Kastanie, sie gehört zu unserem Viertel hier an der Hattinger Straße einfach dazu“, sagt Barbara Hinze.

Um dem mächtigen Baum etwas Gutes zu tun, sei in diesem Sommer die 81-jährige Mia Herbst regelmäßig vom Gedulderweg mit zwei Eimern Wasser vorbeigekommen und habe sie gewässert. Barbara Hinze berichtet zudem von einer Nachbarin, die ihren Gartenschlauch aus dem Haus bis zum Baum gezogen und täglich für einige Zeit den Wasserhahn geöffnet habe. „Unsere Kastanie strotzt vor Gesundheit!“, freut sich Barbara Hinze. Damit das so bleibt, veranstalten die etwa 15 Baum-Sympatisanten alljährlich Reibekuchenfest, zu dem alle Bürger Sprockhövels herzlich eingeladen werden. „Wir freuen uns, dass unsere Kastanie die lange Trockenperiode gut überstanden hat. Das wollen wir unter dem Baum feiern!“ Am Freitag, 31. August, wird ein betörender Duft ab 16.30 Uhr durch die Hattinger Straße ziehen und allen Interessierten den Weg weisen. „Der Reibekuchenteig wird nach bewährtem Rezept gemacht, diesmal sogar mit Kartoffeln aus privater Zucht vom Gedulderweg“, frohlockt die 69-jährige Barbara Hinze. Und auch das dazu gereichte Apfelmus stammt aus Sprockhövel. Dazu gibt es etwas zu trinken, und alle Gäste zusammen sitzen im größeren Rund an der Kastanie.

All die Zuwendungen kosten im Prinzip nichts, aber die Gäste werden freundlich gebeten, für den großen Schattenspender über ihnen etwas zu geben. Mit dem Geld wird ein Baumpfleger der Firma Hertel bezahlt, der zweimal jährlich vorbeischaut und das Gewächs untersucht. „Wenn nötig schneidet er etwas weg“, berichtet Barbrara Hinze. Oder er stabilisiert Teile der Kastanie mit Halteseilen.