Sprockhövel. . Für Haßlinghausen hat der Stadtrat ein Integriertes Handlungskonzept beschlossen. Vier Handlungsfelder sollen die Entwicklung voranbringen.
Der Stadtteil Haßlinghausen, mit aktuell 9200 Einwohnern der zweitgrößte im Sprockhöveler Stadtgebiet, sieht sich mit einigen Herausforderungen konfrontiert, wenn er eine Zukunft haben will. Wie soll Haßlinghausen aufgestellt werden, um in den lebenswichtigen Bereichen Bauen, Wohnen, Einzelhandel, Gewerbe und Freizeit bei den Menschen zu punkten? Seit geraumer Zeit wird mit Nachdruck gefragt, wie der Einzelhandel entlang der Mittelstraße mit der Niederlassung des Ikea-Möbelhauses an der Wuppertaler Stadtgrenze oder geplanten Outlet-Centern in Remscheid und Wuppertal umgehen soll.
Das Integrierte Handlungskonzept, das der Stadtrat einstimmig beschlossen hat, soll den Rahmenplan für Fördermaßnahmen liefern. „Man muss sich vor Augen führen, dass bis zu 60 Prozent durch das Stadterneuerungsprogramm des Landes gefördert werden können“, sagt Sprockhövels Beigeordneter Volker Hoven. Es lohnt sich also, mit Blick auf Haßlinghausen groß zu denken. Wie hoch letztlich die finanziellen Zuschüsse ausfallen, wird von den konkreten Plänen abhängen.
Vier Handlungsfelder werden von dem Stadtplanerbüro Post Welters und Partner benannt: der öffentliche Raum und öffentliche Einrichtungen, der Einzelhandel, der Bereich Wohnen und Baukultur sowie Verkehr und Mobilität. Bevor die beauftragten Fachleute ihre Ergebnisse zum Konzept verdichteten, waren Wünsche und Vorstellungen der Bürger gefragt, auch Einzelhändler wurden gehört, bevor schließlich in diesem Jahr nach breiter Diskussion im Stadtentwicklungsausschuss eine Empfehlung für den Stadtrat ausgesprochen wurde. Grünes Licht gab auch die Bezirksregierung.
Die drei Schwerpunkte des 72-seitigen Konzeptes, die in der Wertung der Fachleute Entwicklungspotenzial aufweisen, sind der Nikolaus-Groß-Platz, der Glashüttenplatz sowie die Sporthalle an der Geschwister-Scholl-Straße, die zu einem multifunktionalen Begegnungszentrum erweitert werden soll. Dafür fallen Kosten in Höhe von schätzungsweise 6,5 Millionen Euro an. Der Umbau des Nikolaus-Groß-Platzes wird etwa 1,6 Millionen Euro kosten.
Handlungsbedarf an Mittelstraße
Schwierig werden Veränderungen im Bereich des Glashüttenplatzes sein, der idealerweise zu einem öffentlichen Platz mit Immobilien für Gastronomie verändert wird. „Die Betriebe dort sind in fremdem Eigentum“, erläuterte Hoven in der Ratssitzung, schnelle Lösungen sind hier nicht zu erwarten. Planer und die Politik vertreten jedoch die Meinung, dass hier besondere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Aufenthaltsqualität zu schaffen. 50 000 Euro sollen in eine Machbarkeitsstudie für den Glashüttenplatz investiert werden. Viel Handlungsbedarf sehen die Planer auch entlang der Mittelstraße, wo es an Außengastronomie und Parks fehlt.