Sprockhövel. . Die Stadt wirft ihm vor, seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen zu sein. Die Kündigung ignorierte er.
In Fall des Kiosks am Busbahnhof in Niedersprockhövel wird gerade ein neues Kapitel aufgeschlagen. Nach langem Ärger wegen Ruhestörungen, Schmutz, vieler Betrunkener, mehreren Er- und Verwarnungen durch die Zentrale Gebäudebewirtschaftung Sprockhövel (ZGS) hatte Betreiber Yüksel Eroglu (39) von der Stadt die Kündigung bekommen. Sie wurde zum 31. März wirksam. „Doch der Betreiber lässt sich davon nicht beeindrucken. Er sitzt es einfach aus“, sagt ZGS-Betriebsleiter Ralph Holtze.
Zum Ende März hätte der 39-Jährige aus dem Kiosk heraus sein müssen, doch er arbeite einfach weiter, erklärt Holtze. Jetzt hat die Stadtverwaltung die Zwangsräumung eingeleitet. „Wir haben einen Rechtsanwalt beauftragt, sich der Angelegenheit anzunehmen. Das geht jetzt seinen üblichen Gang, dann kommt es zu einem Gerichtsentscheid und letztlich zur Zwangsräumung“, erklärt Holtze. Der Betreiber hätte fast ein halbes Jahr Zeit gehabt zu reagieren und fristgerecht das Lokal zu räumen.
Nachfolger schon in den Startlöchern
Der Kiosk an zentraler Stelle am Verkehrsknotenpunkt nahe der Kirche ist eigentlich ein sehr beliebter Treffpunkt. Aber der Betreiber sei nun einmal seinen Pflichten nicht nachgekommen, betont die Stadt Sprockhövel, so dass es schließlich keine andere Möglichkeit gegeben hätte, als eine Kündigung auszusprechen. Yüksel Eroglu hatte gegenüber dieser Zeitung geäußert, für ihn gehe es um die Existenz. Er arbeite viele Stunden am Tag, um den Kiosk gewinnbringend zu betreiben und das schaffe er auch.
Nun geht der Fall also durch die gerichtliche Instanz. „Wir sind bereits mit einem Nachfolger im Gespräch, der sein Interesse an dem Kiosk bekundet hat“, erklärt Ralph Holtze. Der mögliche neue Betreiber müsse jetzt natürlich abwarten, in welchem Zeitrahmen er agieren könne, weil man nie wisse, wann so eine Zwangsräumung schließlich durchgesetzt würde. Da komme es natürlich auch darauf an, wie schnell die Gerichte in dem speziellen Fall entscheiden würden, sagt Holtze.
„Wir hatten mit dem bisherigen Betreiber Yüksel Eroglu außerdem schon zwei Abnahmetermine ausgemacht. Einen am 23. März und den anderen Anfang dieses Monats. Da sind wir hingekommen, haben aber an beiden Tagen nur einen Mitarbeiter angetroffen, vom Betreiber selbst war nichts zu sehen“, schildert der ZGS-Betriebsleiter den augenblicklichen Zustand in der Angelegenheit.