Sprockhövel. . Ein Stadtplanerbüro stellte Handlungskonzept für Haßlinghauser Innenstadt dem Fachausschuss vor. Die Realisierung hängt von einer Förderung ab.

Es soll eine große Operation werden – die Mittelstraße und Umgebung soll so verändert werden, dass der gesamte Stadtteil, seine Einwohner, Geschäftsleute und Besucher davon profitieren. Im September hatten rund 50 Bürger in einer Informationsveranstaltung in der Sporthalle Haßlinghausen ihre Vorstellungen geäußert, was entlang der Hauptverkehrsader geschehen müsste, um Haßlinghausen nach ihren Vorstellungen insgesamt attraktiver zu machen. Susanne Görner, Leiterin des Sachgebietes Bauen und Wohnen, hatte den anwesenden Bürgern damals versprochen, sie weiterhin bei den Planungen zu berücksichtigen.

Patenschaften für Begrünung

Ende November wurden im Ausschuss für Stadtentwicklung die Handlungsfelder Öffentlicher Raum/öffentliche Einrichtungen , Einzelhandel, Baukultur, Gebäude, Wohnen sowie Verkehr und Mobilität benannt. In der jüngsten Ausschusssitzung stellte nun Stadtplaner Joachim Sterl vom Dortmunder Büro Post und Welters so genannte Leitprojekte für das integrierte Handlungskonzept vor.

In den Fokus gerückt werden der Nikolaus-Groß-Platz und der Glashüttenplatz. „Unser Plan sieht vor, für den Nikolaus-Groß-Platz im Bereich des Busbahnhofs mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen“, erläuterte Sterl. Der Kiosk sollte weg, neue Gastronomien ziehen Menschen an. Mehrere Varianten wurden für den Glashüttenplatz erarbeitet – mit und ohne Abriss der bestehenden Hallen. „Auch hier soll die Verweilqualität verbessert werden, insbesondere die schmale Zufahrt bedarf einer grundlegenden Änderung“, so Sterl, der jedoch wegen zahlreicher Hürden in diesem Bereich eine Machbarkeitsstudie anfordert.

Kleinere Änderungen betreffen etwa die Verschönerung an der Mittelstraße – Patenschaften für Begrünungen sollen auf den Weg gebracht, Gehwege verbreitert, die Pflasterung vereinheitlicht, Barrieren zwischen Gehwegen und Straße sowie an Bushaltestellen beseitigt, ansprechende Sitzbänke installiert werden. „Wichtig ist auch, nach Umsetzung der Maßnahmen für eine angemessene Außendarstellung des Bereichs Mittelstraße zu sorgen“, gab der Stadtplaner zu bedenken. Da die Planbarkeit der öffentlichen Hand bei Privathäusern endet, führte Sterl noch ein Fassadenprogramm vor, mit dem das Äußere auch privater Anlieger verschönert werden kann.

Das Handlungskonzept hat einen Umfang von sechs Millionen Euro, die in den sieben Jahren seiner Umsetzung anfallen. An eine Realisierung ist natürlich nur zu denken, wenn Fördermittel fließen. Bis Ende 2018, so die Planung, sollen die Anträge über die Bezirksregierung gestellt werden., so dass erste Maßnahmen in 2020 begonnen werden können. „Anfang des nächsten Monats ist das Konzept fertig“, kündigte Susanne Görner an. Jede weitere Änderung, betonte sie, werde natürlich vor einer Einreichung in Arnsberg erneut dem Ausschuss für Stadtplanung vorgelegt.

>>> INFO: EInstellung eines Quartierarchitekten

  • Stadtplaner Joachim Sterl berichtete auch von der Möglichkeit, im Zuge der Umsetzung des Handlungskonzeptes für die Mittelstraße eine Quartiersarchitekten einzustellen.
  • Der Quartiersarchitekt, der pro Jahr rund 80 000 Euro kosten würde, wäre – um förderfähig zu sein – nicht bei der Stadt beschäftigt, sondern hätte zur Beratung etwa von privaten Hauseigentümern ein eigenes Büro in Haßlinghausen mit entsprechenden Bürozeiten.