Sprockhövel. . Straßen NRW rechnet mit erstem Spatenstich im September. Umgehungsstraße soll 2020 fertig sein. Grüne und MiS/Piraten laden am 3. Februar zu einem Spaziergang ein.

Nachdem das Oberverwaltungsgericht Münster die Klagen gegen die Umgehungsstraße L 70n Ende November vergangenen Jahres endgültig abgewiesen hat, nimmt das ebenso begrüßte wie umstrittene Straßenbauprojekt Sprockhövels zumindest planerisch Gestalt an.

„Wir haben in der Verwaltung eine Projektgruppe eingerichtet, aber die Verantwortung für den Bau der L 70n trägt Straßen NRW“, betont Kämmerer und Beigeordneter Volker Hoven. Zu sehen ist vor Ort noch nichts, damit das Thema jedoch auch vor dem Einsatz von schwerem Baugerät im öffentlichen Bewusstsein bleibt, bieten Bündnis 90/Die Grünen und die Wählergemeinschaft MiS/Piraten am kommenden Samstag, 3. Februar, einen „L 70n-Spaziergang“ an. Treffpunkt ist um 14 Uhr im nahe der Anschlussstelle gelegenen Büro der Grünen, Am Eicken 10 c, in Niedersprockhövel. Hier sollen allen interessierten Bürgern die Pläne zum künftigen Trassenverlauf erläutert werden.

Ab 14.30 Uhr geht’s dann raus auf Exkursion: „Wir laden alle Bürger ein, ab Ecke Glückauf-Trasse/Wuppertaler Straße zu Fuß den künftigen Straßenverlauf abzugehen und zu besichtigen“, sagt Alexander Karsten von den Grünen. Veranschaulicht werden soll nach Auskunft von Karsten, welche Eingriffe in die Natur und in vorhandene Strukturen – wie etwa die beliebte, von Radfahrern befahrene Glückauf-Trasse – durch die Baumaßnahme zu erwarten sind.

Trasse soll angepasst werden

Ludger Siebert, Leiter der Regionalniederlassung Südwestfalen von Straßen NRW, hat in den vergangenen Wochen alle nötigen Veranlassungen getroffen, dass bald der Startschuss für die neue Straße fallen kann. „Zwar haben wir aus Düsseldorf ziemlich kurzfristig grünes Licht für die Finanzierung bekommen, endgültiges Baurecht haben wir aber erst, wenn wir uns mit betroffenen Grundstückseigentümern geeinigt haben“, so Siebert. Weitere benötigte Grundstücke sind im Besitz der Stadt.

Der erste Bauabschnitt, für den rund 300 000 Euro bereit stehen, umfasst die Strecke von der Anschlussstelle Kreisverkehr etwa bis auf Höhe der Mathilde-Anneke-Schule, die auch dann an die Umgehungsstraße angeschlossen werden soll. „Bis zum Frühherbst sollte der Auftrag an eine Baufirma vergeben sein“, kalkuliert Ludger Siebert. Dann geht’s los: Bäume werden gefällt, Hindernisse beseitigt. Im September, so die Planer von Straßen NRW, könnte der erste Spatenstich erfolgen. Im Laufe des nächsten Jahres soll der erste Teil der Straße fertiggestellt sein, 2020 dann der zweite Bauabschnitt. der die Verbindung an der Glückauf-Halle vorbei bis zur Anschlusstelle Haßlinghauser Straße herstellt.

Was wird aus der Trasse? „Der Radfahrweg ist von regionaler Bedeutung und soll angepasst werden“, verspricht Siebert. Der Mann von Straßen NRW denkt an eine Parallelführung zur L 70n.