Sprockhövel. . Die Stadtverwaltung will zunächst ihre Mitarbeiter vom Fahren mit Strom überzeugen. Bisher sind in Sprockhövel nur 20 Elektrofahrzeuge gemeldet.
In Sprockhövel sind 20 Elektroautos gemeldet sowie elf Hybrid-Fahrzeuge. Viele scheuen noch die Anschaffung, weil ihnen die Reichweite nicht genügt oder es nicht genug Ladestationen gibt. Die Stadt setzt jetzt einen Akzent – und hat ein neues E-Auto für ihre Fahrzeugflotte angeschafft.
Die Begeisterung für das Fahren mit Strom packte den Beigeordneten Volker Hoven gleich beim ersten Mal, als er die Chance bekam, mit einem E-Auto zu fahren. „Wenn das Auto startet, hört man erst mal nichts. Aber wenn man dann das Gaspedal antippt, bewegt sich der Wagen sofort“, erzählt er. Als die spontane Testfahrt stattfand, gab es die Überlegung noch gar nicht, ein E-Auto für die Stadtverwaltung zu kaufen.
Auto finanziert mit Verkauf eines Feuerwehrautos
Durch den Verkauf eines Feuerwehrautos hatte die Verwaltung dann aber Geld über. Es fiel die Entscheidung, den Betrag in einen Opel Ampera zu investieren.
Die Stadt will mit der Anschaffung einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. An der Volksbank in Niedersprockhövel und am Rathaus gibt es öffentliche Ladestationen, die mit einer App oder einem intelligenten Ladekabel von Kunden genutzt werden können. Etwa dreieinhalb Stunden dauert es, bis die Batterie aufgeladen ist.
Viele Bürger sind noch sehr skeptisch
Noch sind viele Bürger aber skeptisch: „Wenn ein Kunde jeden Tag nach Köln pendelt, kann ich ihm aktuell kein E-Auto empfehlen“, gesteht Geschäftsführer Dirk Pampus von Autohaus Kohlmann. Im März komme die zweite Generation des Nissan Leaf in sein Geschäft. „Der hat dann eine Reichweite von 380 Kilometern“, erzählt er. Da könne man schon eher über längere Strecken nachdenken.
Dirk Locatelli ist Vertriebsleiter für den Bereich Geschäftskunden bei der AVU und fordert: „Vor jede Firma gehört eine Ladesäule.“ Während der Arbeitszeit könnte das Fahrzeug dann bequem aufgeladen werden. „Die Arbeitgeber fangen an und sind Vorbild“, erklärt er das Prinzip, nach dem sich die Elektromobilität nach und nach durchsetzten soll.
Aktuell wird eine Gebrauchsanweisung verfasst
Bürgermeister Ulli Winkelmann will seine Mitarbeiter von der neuen Art des Fahrens überzeugen. „Der umweltschonende Mobilitätsbeitrag ist die eine Sache, es geht aber insbesondere auch darum, der Belegschaft das elektrische Fahren erlebbar zu machen.“
Im Rathaus spricht sich die Kunde vom Neuzugang im städtischen Fuhrpark schon herum. „Aktuell verfassen wir eine Gebrauchsanweisung für das Auto“, erklärt Hoven. Statt einen Schlüssel ins Zündschloss zu stecken, müsse ein Startknopf betätigt werden, um den Wagen hochzufahren. „Der Innenbereich sieht schon sehr futuristisch aus“, meint er. Außerdem sei der Wagen sehr leise und der Motor viel verschleißärmer und weniger wartungsintensiv, als ein Auto mit Verbrennungsmotor. „Wir selber sind gespannt, wie es weitergeht“, sagt Winkelmann. „Es wird aber bestimmt nicht das letzte E-Auto sein.“ Aktuell werde mit den einzelnen Fachbereichen des Bauhofs geprüft, ob die Anschaffung von E-Sprintern Sinn mache.