Sprockhövel. . Fabienne Schäfer entwirft Orden für Vereine in ganz Deutschland. Bis zu 40 000 Stück verschickt sie im Jahr – auch außerhalb der Session.

Wenn Karneval gefeiert wird, steckt in vielen deutschen Städten auch ein Stück Sprockhövel im jecken Treiben. Dabei wird hier vor Ort die fünfte Jahreszeit kaum begangen. Die Sprockhövelerin Fabienne Schäfer hat sich aber voll und ganz dem Karneval verschrieben: Die 27-Jährige gestaltet Karnevalsorden. Und die werden in ganz Deutschland verschickt, bis zu 40 000 Stück im Jahr. „Das ist längst kein Saisongeschäft mehr.“

Fabienne Schäfer ergriff fast schon aus Tradition ihren außergewöhnlichen Beruf. Die ganze Familie ist vernarrt in den Karneval. „Ich fing mit drei Jahren an zu tanzen, war Funkenmariechen mit allem schnipp und schnapp“, erzählt die junge Frau.

Fabienne Schäfer gestaltet Karnevalsorden. Die 27-Jährige verschickt sie nach ganz Deutschland
Fabienne Schäfer gestaltet Karnevalsorden. Die 27-Jährige verschickt sie nach ganz Deutschland

Als Schülerin hat sie ihr Taschengeld bei der Oma in Wuppertal aufgebessert, die erst Teilhaberin, dann Inhaberin einer Ordenschmiede war, „ein richtiges Traditionsunternehmen.“ Dort hat Fabienne Schäfer die Anhänger bemalt, beklebt – Orden gestalten war damals noch ein richtiges Handwerk – oder bei der Inventur geholfen. „Das war mein Nebenjob.“ Heute ist Oma Christel Sobiech längst im Ruhestand. „Aber sie freut sich natürlich, wenn ich sie noch um Rat frage.“ Und den bekommt sie nicht nur von ihrer Oma, sondern auch von ihren Eltern Sylvia und Wolfram Schäfer. Die unterstützen sie auch bei der Arbeit.

Fertigung in Fernost

Das Geschäft hat sich über die Jahre jedoch gewandelt. Die Orden werden mittlerweile in Fernost gefertigt, nicht mehr in einer kleinen Werkstatt. Die gestalterische Arbeit führt Schäfer weiter daheim am Computer durch. Dabei sind ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. „Fast jede Form ist möglich, sie können ganz individuell angefertigt werden“, erklärt sie. Karnevalsorden hat sie bereits mit Licht, Ton oder mit einer kleinen Spieluhr gestaltet, mit beweglichen Teilen, in Form eines Weihrauchfasses oder auch mit Plexiglas statt Metall.

Das Wichtigste an ihrer Arbeit ist jedoch der Kontakt zum Kunden. „Für die Kunden bin ich morgens oder nach Feierabend da, samstags, sonntags.“ Denn: „Der Karnevalist ist halt eine Privatperson.“ Der Weg von der ersten Idee bis zum fertigen Orden kann ganz unterschiedlich verlaufen. Mal erarbeitet Fabienne Schäfer eine Idee mit den Kunden gemeinsam. Mal liegt eine erste Skizze vor.

Zusätzlich gibt es Pins und Pokale

Auch wenn die Orden das Hauptgeschäft sind – und mittlerweile werden auch immer mehr Schützen auf die Ordensschmiede aufmerksam –, gestaltet die Sprockhöveler Familie auch Anstecknadeln und Pins, Pokale oder sogar Präsidentenketten. „Die Ketten sind aber eher ein Hobby meines Vaters“, erzählt Schäfer. „Zeit und Aufwand sind einfach zu groß.“

Das Handwerk ist also immer noch präsent, wenn auch nicht mehr so ausgeprägt. Meist wird das Sprockhöveler Familienunternehmen weiterempfohlen. „Und wir müssen jedes Jahr erneut Kunden akquirieren“, sagt Fabienne Schäfer. Wie gut, dass sie den Karneval ohnehin mag. Denn dazu gehört auch, dass sich die Familie auf vielen Veranstaltungen blicken lässt.

>>> Kontakt zur Ordenschmiede

Die Ordenschmiede ist im Internet auf der Seite www.meinorden.de zu finden, die Seite befindet sich jedoch gerade im Umbau.

Ein persönlicher Termin zur Beratung kann, auch an Sonn- und Feiertagen, unter den Rufnummern 0171/ 30 57 259 und 0202/ 29 88 484 abgesprochen werden.