Sprockhövel. Experten berichten dem Arbeitskreis Radverkehrsförderung über das Vorgehen des Regionalverbands. Langatmigkeit der Umsetzung ärgert die Teilnehmer.

Wann und wie geht es in Sprockhövel mit dem Radwegenetz weiter? Über den Stand der Planungen ließ sich Britta Altenhein (Grüne) vom Arbeitskreis Radverkehrsförderung informieren. Fazit: Der Regionalverband Ruhr (RVR) möchte die „relevante Glückauf-Trasse“ weiterentwickeln.

Der RVR treibt seit Jahren das Radwegenetz im Ruhrgebiet voran, er hat den „Alltagsverkehr per Rad“ im Blick. „Er unterteilt aus dem Grunde in regionale Schnellwege, regionale Radhauptwege und regionalen Radverkehr“, erklärte Uwe Tietz vom EN-Kreis. Vergleichbar sei das mit Autobahnen, Land- und Kreisstraßen. Die Schnellwege sollten vier Meter breit sein, die Hauptwege drei Meter. Auf den kleinen Wegen sollen sich bei einer Breite von drei Metern Fußgänger und Radfahrer die Fläche teilen.

In Sprockhövel fehlen Verbindungen

In Anbindung an bestehende Trassen habe man neue Trassen entworfen, wobei sich jetzt schon herausstelle, dass es bei einer möglichen Umsetzung Probleme geben wird, weil zum Beispiel der Querschnitt nicht stimmt.

Bei allem, was Tietz gemeinsam mit seinem Kollegen Jürgen Tannenfels an Neuigkeiten mitbrachten, betonten sie, dass es sich um Entwürfe handele. Festgezurrt sei nichts. Man versuche bei der Erstellung von neuen Radwegen, auch alte Trassen zu nutzen. Klar, dass es keine taugliche Verbindung zwischen Haßlinghausen und Niedersprockhövel gibt und eine Führung über die Querspange fehlt.

Von den Experten wollten die Teilnehmer wissen, welche Prioritäten der RVR setzt – dazu gab es Zahlen: „Im Jahr 2014 gab es eine Mobilitätserhebung des Kreises. Dabei wurden 10 000 Haushalte befragt, mit welchem Verkehrsmittel sie ihre Wege zurücklegen. Es kam heraus, dass es gerade mal ein Prozent aller Wege sind, für die die Bürger das Rad benutzen“, erklärte Jürgen Tannenfels.

Konzepte gehen jetzt an den Regionalverband

Die Konzepte, die die Städte ausgearbeitet haben, gehen jetzt zum RVR, der sie im Planungsausschuss bespricht. „Nach einer Begutachtung gehen die Konzepte zurück an die Städte, die dann eine Stellungnahme abgeben. „Erst wenn Pläne eine gewisse Reife haben, können Fördergelder beantragt werden, wobei die Städte einen Kostenteil selbst tragen müssen“, so Tietz.

„Ich wäre ja schon froh, wenn irgendein städtischer Bediensteter mal ein Eimerchen nehmen und die vorhandenen Schilder putzen würde, damit man überhaupt mal etwas von Radwegeschildern erkennen kann“, sagte ein Zuhörer, der über die Zeitschiene neuer Radwege nur den Kopf schüttelte.