Sprockhövel. . Drei voneinander unabhängige Störungen im Leitungsnetz bringen die Sprockhöveler in Rage. Dauerregen, Frost und Schnee legen die Kabel lahm.

Auf die Barrikaden gingen in den vergangenen Tagen Hiddinghauser. Anstatt in der Vorweihnachtszeit ein gemütliches Quätschchen mit Freunden und Verwandten am Telefon zu halten, stieg der Blutdruck heftig hoch. Denn die Telefonleitung war tot, und auch das Internet gab keinen Mucks mehr von sich.

40 Minuten in der Warteschleife

„Seit Mitte/Ende November läuft es mit Telefon und Internet in dem Stadtteil nicht mehr rund“, schimpft Marcus Hungenberg. Zuerst war die Störung nur sporadisch. Seit zwei Wochen sei alles völlig tot. Es werde von Seiten der Telekom immer gesagt: Wir arbeiten dran. „Es passiert aber nichts, die Störung bleibt“, beschreibt Hungenberg die missliche Lage. Denn er ist selbstständig, bearbeitet auch abends von zu Hause Aufträge – wenn es denn geht.

Marcus Hungenberg (50) aus Hiddinghausen
Marcus Hungenberg (50) aus Hiddinghausen © Volker Speckenwirth

Jetzt habe er von der Telekom ein Schreiben bekommen, dass er sich freuen kann, weil er in Kürze das schnelle Internet habe. „Das klingt für mich wie ein Hohn, wenn nicht einmal das langsame geht“, sagt er und ärgert sich über den Stil des Unternehmens. „Das ist doch keine Art, mit Kunden umzugehen. Man bekomme niemanden ans Telefon (von der Arbeit aus, versteht sich), der einem eine vernünftige Auskunft zu der Situation geben könnte, weil man immer im Callcenter lande, da alle zwei Tage die Geschichte von vorne erzählen müsse und dann vertröstet werde.

Hausnotruf ist übers Telefon geschaltet

Eine andere Bürgerin ärgerte sich genauso über die Nichtinformationspolitik. Ihre Mutter ist von dem Totalausfall betroffen und einige ihrer Nachbarn. „Ich habe wiederholt mit der Telekom telefoniert. Heute ist es mir leider nicht gelungen, da ich nach 40 Minuten Warteschleife keine Zeit mehr hatte. Ich finde es für alle Betroffenen mehr als ärgerlich, da auch der Hausnotruf meiner Mutter über das Telefon geschaltet ist, das macht den Betroffenen Angst.“

„Mit der Verlegung des Glasfaserkabels hat die Störung nichts zu tun“, erklärt der Pressesprecher der Telekom, André Hofmann. Es sei auch kein zentraler Ausfall für den ganzen Stadtteil gewesen, sondern ein Problem an drei verschiedenen Stellen, die nichts miteinander zu tun hätten. „Ein Kabel, das in der Straße liegt, hat Verzweigungskabel, es sieht aus wie ein Spinnennetz. Daran hängen die einzelnen Haushalte. So ein größeres Kabel ist durch die vorhandenen Erdbewegungen einem Abrieb ausgesetzt.“

Problem wird bald behoben sein

Wenn es, wie zurzeit, mal in Strömen regnet, dann schneit, danach die Temperaturen in den Minusbereich gehen, könne bei einer Beschädigung des Kabels Feuchtigkeit in die Leitungen kommen. Man finde auch nicht immer sofort eine Tiefbaufirma, die mit den Arbeiten anfangen kann.

„Dann habe wir genau so ein Störungsbild, wie es jetzt in einigen Straßen war. Die einen hören ein Knacken, die anderen haben eine tote Leitung und bei den nächsten kann man manchmal telefonieren und dann wieder nicht“, sagt der Telekom-Pressesprecher. Die beiden ersten Störungen seien behoben, an einer Straße werde aktuell noch gearbeitet. „Das Problem wird in den nächsten Tagen behoben sein.“